Der bolivianische Präsident Evo Morales steht angesichts der landesweiten Proteste und eines Generalstreiks vor der schlimmsten Krise seit seinem Amtsantritt. Am gestrigen Donnerstag (14.) umringten tausende Demonstranten den Regierungssitz in La Paz und forderten lautstark eine durchschnittliche Erhöhung der Gehälter von 15%, sowie Verbesserung der Sozialleistungen. Als Reaktion auf die Proteste hat die Regierung eine außerordentliche Sitzung einberufen, die Demonstranten wurden zum Dialog aufgefordert.
Die Proteste führten zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Mehrere Polizisten mußten mit Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden, dutzende Demonstranten wurden festgenommen. Am achten Tag des landesweiten Streiks waren mehrere wichtige Straßenverbindungen blockiert, immer wieder explodierten Sprengladungen. „Wir haben Evo Morales an die Regierung gebracht, aber heute vergisst er uns“, teilte ein Sprecher einer Protestkundgebung in La Paz mit.
Angesichts des Generalstreiks in Bolivien hat der erste indigene Präsident des Andenstaates bisher keine Zugeständnisse an die Gewerkschaften gemacht. Nach einem Treffen mit Führern des Gewerkschaftsdachverbandes Central Obrera Boliviana (COB) teilte er mit, dass die derzeitige nationale wirtschaftliche Situation eine Lohnerhöhung von mehr als 10 Prozent verunmögliche. Morales betonte, dass die Regierung nicht bereit sei, das Haushaltsdefizit zu erhöhen und damit die Leistungsfähigkeit der Wirtschaft zu gefährden. Präsident Evo Morales hat mitgeteilt, dass er sich am kommenden Sonntag mit Führern der Gewerkschaft treffen wird.
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