Verbrechen auf Kuba kann man nicht wieder gut machen

Datum: 16. April 2011
Uhrzeit: 04:04 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 7 Kommentare
Autor: Jens Mueller, Venezuela (Leser)
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Die Menschen auf Kuba haben fünfzig Jahre gebraucht um zu erkennen, was ihr Commandante Fidel an ihnen verbrochen hat. 50 Jahre Elend in Kerkern und Arbeitslagern, 50 Jahre Repressalien und Verrat an den nächststehenden Menschen, 50 Jahre Unterdrückung durch ein System, welches schon bei seiner Geburt nicht lebensfähig war.

Ich frag mich immer wieder, wovor haben die Sozialisten Angst? Wenn sie ihrer Doktrin doch so sicher sind, und ihr ganzes Tun dem Wohl des Volkes dient. Eine soziale Einstellung hat ja wirklich jedes normale-, intelligente Individium. Dies allerdings von Staates wegen als Zwang einzusetzen, den Menschen zwingen etwas zu tun das ihm nicht dient, ist abwegig und verachtenswürdig. Sind denn diese sogenannte Revoluzzer, sozialistische Führer, Comandante, Jefe, Lider Maximo und wie sie sich alle nennen, unfehlbar (Wie der Papst in Rom es glaubt zu sein?).

Ich hatte das Glück Kuba kennenzulernen, hinter die Kulissen zu schauen und mit Fidels ehemaligen Kampfgefährten zu sprechen. Dabei konnte ich ihre ehrliche Entäuschung verinnigen. Viele von ihnen konnten es nie verstehen, wie sich ein Mann zur Gottheit emporschwingen musste- er war doch einer von ihnen? Einer der ersten der dies verstanden hat war Che Guevara.

Was dieses verbrecherische sozialistische System 50 Jahre lang an seinen Bürgern verbrochen hat, kann man nicht auf einem Parteitag so nebenbei wieder gut machen. Ohne die tausenden von Opfern, ohne Reue und nur mit ein paar schönen Worten wird es diesem Greisenverband nicht gelingen, ein halbes Jahrhundert Misswirtschaft zu bereinigen. Ebenfalls haben sie es nicht verdient und sollen Verantwortung für ihre Verbrechen tragen. Mit ein paar halbherzigen Reformen geht da nichts. Sie wollen das ganze etwas beschönigen um in den Geschichtsbüchern besser dazustehen.

Wenn man nur bedenkt wie viele Jahre die Deutschen mit ihrer Ost-vergangenheit am aufräumen waren und noch sind, darf man ruhig sagen in Kuba war’s nicht weniger schlimm, wenn nicht sogar schlimmer und ist es immer noch. Deswegen wäre es das beste, wenn die Greise geschlossen auf diesem Parteitag zurücktreten würden und sich der internationalen Gerichtsbarkeit der Menschenrechte zur Verfügung stellen würden. Auf diese Weise würde dieser Parteitag (Tage) bestimmt in die Geschichte Kubas eingehen!

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  1. 1
    Peter

    Eine andere Sichtweise wäre, dass fünfzig Jahre Blockadepolitik der USA grandios gescheitert sind. Ihr Versuch zu beweisen, dass eine von ihnen nicht gewollte Regierung, eine ihnen nicht genehme Regierungsform per se nicht existieren kann, entblößte nur den Allmachtsanspruch der USA: Entweder es funktioniert so, wie wir es auf unseren Standarten vorantragen, oder es funktioniert gar nicht.

    Dass die Enteignung der US-Firmen, die ihre Länderein durch sagenhafte Steuervorteile zusammenrafften, dem wirtschaftspolitischen Grundsatz der USA große Schmerzen und Demütigungen bereiteten, ist klar, dass dies jedoch die Rachsucht konservativer Wirtschaftskapitäne so nachhaltig unter Feuer setzte, dass sie ein ganzes Land auf Dauer wirtschaftlich isolierten und damit in den Kommunismus trieben (Denn damals gab es nur diese zwei Optionen), lässt die USA wie einen Moloch da stehen.

    Dass in dem hochfragilen und kränkelnden System dann eine Fehlentscheidung nach der anderen getroffen wurde, und dass diese Fehler von außen (Selbst von europas Salonlinken) mit geschürzten Lippen und spöttsichem Falsett kommentiert wurden, ist widerlich, wohl aber auch Bestandteil der menschlichen Kultur.
    Die Notlage war mit Sicherheit auch die Wurzel für Unrecht und Gewalt in Kuba selbst; wem an nichts mangelt, kämpft nicht – und der Mangel an allem in Kuba ist und bleibt das Produkt einer aus Rache und Hass aufrechterhaltendenen Wirtschaftsblockade.

    Wie ich schon einmal schrieb: Sollen die USA doch alle wirtschaftlichen Einschränkungen fallen lassen. Würde dann der kubanische Sozialismus zerfallen, dann war es sowieso eine Todgeburt. Ich vermute aber, dass eine gesunde und gut geplante wirtschaftliche Einbindung in den westlichen Kapitalismus eher wie eine Vitaminspritze auf Kuba wirken würde.

    Die Altherrenriege auf Kuba hat jedoch bewiesen, dass ein Staat außerhalb von USA´s Schutz und Begehrlichkeiten funktionieren kann; marod und geschwächt zwar, aber doch. Die riesen Wirtschaftsmacht hat sich selbst gedemütigt. Wie Hemingway schrieb: Man kann einen Mann besiegen, aber er darf nicht aufgeben.

    Das hat Kuba getan.

  2. Der Staat funktioniert nicht, und hat nie funktioniert.Kuba hat viele Nachbarstaaten mit welchen Sie einen gewissen Handel betreiben können, obwoh auch diese Nachbarstaaten von den USA womöglich noch zu Zeiten des Kalten Krieges auch abgestraft wurden.Hier geht auch um eine Bewegung Linksbewegung von Seiten Südamerikas gegen Nordamerika.Nicht umsonst haben sich Die Regierung in Kuba einen vermeintlich Starken Mann wie Chavez oder auch La Lula zu Freunden gemacht.Das Embargo hat sehr wenig mit den Unzulänglichkeiten in diesem Land zu tun.Man kann auch sagen das die USA Vorreiter sind zum Beispiel bei der Lieferung von Medizinischen Hilfsgütern, und so gesehen für das relativ gute Gesundheitssystem was auf die Masse an Ärzten zurückzuführen ist mit verantwortlich sein.Ob Kommunismus oder Kapitalismus ein Land sollte seine Produkte Einkaufen Können auf den zu verfügung stehenden Märkten.Das wird auch getan auf Kosten der Bevölkerung.Die Regierung hat ja auch oft genug den amerikanern vorgegaugelt es könnte doch noch zu einer Demokratie kommen.
    Fidel Castro hat doch schon selbst behauptet das sein Großvater schon für den Russischen Geheimdienst gearbeitet hat.Und viel Interessanter wäre es doch gewesen unter Demokratischen Gesichtspunkten die Unabhängikeit des Landes von den USA zu wahren.Nur da hätte er sich nicht so lange an der Macht halten können.

  3. 3
    der ausrufer

    über kuba kann man sich streiten wie man will. tatsache bleibt, dass es für den alte-herrenclub am einfachsten ist, wenn sie für jeden scheissentscheid den sie gefällt und umgesetzt hatten, bei misslingen das imperium verantwortlich gemacht haben. eigene fehler wurden nie zugegeben. jetzt wo sogar auch noch der hugo chavez, an kuba sehr zurückhaltend ist mit krediten, sind die alten herren zu einringen paar lippenbekenntnissen zögerlich bereit.
    ob man es nun glauben will oder nicht! die lebensqualitä hängt davon ab, wie man wirtschaftet und wer und wie die wirtschaft geführt und kontrolliert wird. am endeffekt spielt es doch eine wichtige rolle, dass man gut wirtschaftet. und genau dies haben die alten herren nie verstanden und aufgrund ihrer machtstrukturen, konnte auch nie funktionieren, handel mit den usa hin oder her. tatsache ist und bleibt, dass kuba viel weniger produzierte als es auf grund seines aufgeblasenen staatsapparat sich leisten kann. ihre produkte konnte kuba immer an den mann bringen, im gegenteil, meistens konnte gar nicht und wenn überhaupt meist zu spät geliefert werden. dies hat mit wirtschaftblockade nichts zu tun, sodern mit unvermögen der staatsührung, die meint dass alles in ihren finger liegen muss. solange es aber noch genügend leute gibt die auch dieser meinung sind, fühlen sich die alten herren in ihrem irrtum noch bestätigt.
    man soll sich doch mal vor augen führen, wie fruchtbar die kubanische erde in vielen teilen ist. da hatt ich in der region von pinal el rio zu tun und ärgerte mich darüber, dass mein bestellter salat (im staatlichen hotel) ausschliesslich aus konservengemüse bestand. das selbe bild bei freunden, die auch nicht ausreichend frisches gemüse zu verfügung hatten. meine fragen betreffend warum: wurden damit beantwortet, dass es nicht im plan der parteileitung stehe, dass sie hier salat, tomaten und andere gemüse anbauen dürfen. meine frage, ob ich samen bringen soll, wurde mit tränenden augen abgelehnt, weil die partei dies sicher nicht dulden würde.
    also, musste ich weiter mich mit konservenfutte abgeben.
    hat vielleicht dies etwas mit den USA zu tun? sicher nicht.

    im artikel steht es gut beschrieben: gemeinsam alle ämter abgeben und in ruhetsand gehen und sich verantworten.

  4. 4
    Gustav

    Kuba hat die besten Allgemeinmediziner der Welt.
    Kubas Bildungssystem ist wahrscheinlich das beste der Welt.
    Wenn man beim IQ-Test PISA nicht nur Industrieländer teilnehmen lassen würde, dann wäre die kubanische Jugend stehts auf dem 1. Platz. Zum Vergleich: Laut Wikipedia hat eine Studie in den USA bewiesen, dass 21 bis 23% der US-Bürger Analphabeten der Stufe I sind. Diese Amerikaner können weder Lebensmittelpackungen entziffern (in keiner Sprache) noch einem Kind eine einfache Geschichte vorlesen.
    In Venezoela arbeiten 30 000 Ärzte.
    Über 50% der WHO-Ärzte (40 000) sind Kubaner.
    In Kuba wurde das erste wirksame Medikament gegen Lungenkrebs entwickelt, das auch gegen Hirntumore hilft.
    Selbst in den USA leckt man sich die Finger nach kubanischen Ärzten und versucht diese abzuwerben (um das Wirtschaftsembargo zu umgehen, müssen kubanische Ärzte über Dritt-Länder wie Äthiopien in die USA importiert werden – das sind dann „äthiopische Ärzte“).
    Das kubanische Volk ist doch nicht dumm oder faul; es würde bestimmt seine Häuser bunt anmalen, wenn es die Farbe dazu hätte.
    Ich bin der festen Überzeugung, dass ein Mensch nicht alles was der Westen hat zum Leben braucht, um glücklich zu sein. Das würde einen Menschen nicht befriedigen. Wenn man durch Psychologen oder Verhaltensforschen das Glück eines Volkes messen könnte, dann wäre ich mir sicher, das Kuba das reichste Land der Welt sein würde.
    Zum Vergleich: 85% der deutschen Kinder, die länger als zwei Stunden am Tag fernsehen, haben eine psychische Verhaltensstörung – sowas gibt es in Kuba ganz sicher nicht!

  5. 5
    jack

    Ich verstehe Euch nicht. Wollt Ihr, dass die Amis aus Kuba wieder ein riesiges Bordell und eine Spielhölle machen,wie vor der Revolution? Wollt Ihr, dass sich die Mafiabosse wie damals dort treffen? Wollt Ihr, dass Kuba ein großes Disneyland wird? Haben wir nicht schon genug amerikanische Abziehbilder und Nachäffer bei uns und überall auf der Welt?! Ist es das was Ihr wollt?

    Ich gebe Euch einen Rat: Besucht Kuba noch, so lange die von Euch so verhassten Kommunisten an der Macht sind. Denn später werdet ihr das urwüchsige Kuba nicht wiedererkennen. Das wird einem übrigens auch von vielen Reiseexperten geraten.

  6. 6
    Gustav

    Die KubanerInnen lieben ihre Regierung und ihre Regierung liebt auch sie. Das können auch keine von den USA bezahlten „Dissidenten“ ändern, die stehts mehr Geld aus Washington bekommen, je wüster ihre Anschuldigungen gegen die kubanische Regierung sind und je mehr Mitglieder sie vorgeben zu haben.
    Wenn die KubanerInnen ihre Regierung nicht wollten, dann hätte es schon eine „Invasion in der Schweinebucht 2.0“ gegeben!
    Hört endlich auf und lasst dieses harmonische und friedliche Volk in Ruhe!

    „Kuba hat zwei neue Helden. Seit Tagen gibt es kaum eine Nachrichtensendung im kubanischen Fernsehen, die nicht über Moisés Rodríguez Quesada und Manuel Serpa Maceira berichtet. Die Tageszeitungen widmen beiden Sonderseiten, und bei Veranstaltungen werden sie geehrt und ausgezeichnet. […] Bis vor wenigen Tagen galten die beiden Männer als Staatsfeinde, während sie zugleich in der US-Interessenvertretung am Malecón in Havanna ein- und ausgehen konnten. […] Rodríguez erlebte, wie sich die Chefs der konterrevolutionären Gruppen in Havanna gegenseitig bekämpften, um ein möglichst großes Stück von den Finanzmitteln abzubekommen… […]
    Nach drei Jahrzehnten in diesem Sumpf fühlt sich Moisés Rodríguez nun endlich frei. Am schwersten sei für ihn gewesen, daß ihn Bekannte und Angehörige als jemanden angesehen hätten, der er nie gewesen sei. »Doch jetzt habe ich ein ruhiges Gewissen…“

    Quelle: http://www.jungewelt.de/2011/03-07/019.php

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