Regenfälle und Erdrutsche, die seit Monaten Kolumbien heimsuchen, überschreiten nach Angaben der Behörden die Kapazitätsgrenzen der Regierung. In den letzten Tagen starben in verschiedenen Regionen des Landes mindestens 80 Menschen durch Regenfälle, Überschwemmungen und Schlammlawinen.
„Die Situation ist sehr dramatisch und der Umfang überschreitet in einigen Fällen unsere Möglichkeiten. Die Berge Kolumbiens lösen sich auf und wir können die Erdrutsche fast nicht mehr überblicken“, gab Präsident Juan Manuel Santos bekannt. „Wenn wir die von Unwettern betroffenen Personen aus 2010 hinzufügen, haben wir fast 2.8 Millionen Menschen, welche von der Katastrophe betroffen sind. Wir entschuldigen uns von ganzem Herzen, aber wir kommen an unsere Kapazitätsgrenzen. Unsere Herzen sind bei euch und wir tun alles, um Tragödien zu vermeiden“, fügte er hinzu.
Die am stärksten von den Unwettern betroffenen Departements sind Santander, Caldas, Valle del Cauca, Huila, Bolívar und Cundinamarca, wo der Überlauf der Flüsse Bogotá, Frío und Fucha die Evakuierung von mehr als 10.000 Familien verursachte. Die Behörden bestätigten für das Jahr 2011 mehr als 2.300 Überschwemmungen, Erdrutsche, Lawinen, Stürme und Gewitter. Die Unwetter, die dem Wetterereignis La Niña zugeschrieben werden, führten zu mehr als 300 Todesopfern, 1.3 Millionen Hektar überflutetem Land und Schäden von mehr als 5 Milliarden Euro. Das kolumbianische Institut für Hydrologie, Meteorologie und Umweltwissenschaften kündigte an, dass die Niederschläge bis Ende Juni andauern sollen.
Leider kein Kommentar vorhanden!