Der Präsident Kolumbiens, Juan Manuel Santos, hat Gott um Hilfe bei der Bewältigung der Tragödie gebeten, die nach jüngsten Berichten mindestens 93 Menschen in 24 Departementos des Landes getötet hat. „Wir haben Gott an diesem Freitag um Hilfe gebeten, uns durch diesen Winter zu bringen“, gab Santos nach einem Gebet in der Kirche von Santa Barbara, in der Stadt Mompós bekannt. Santos räumte erneut ein, dass die Katastrophe die Fähigkeiten des Staates übersteigt. Er bezeichnete die Katastrophe als „die schlimmste Tragödie in unserer Geschichte“.
Bei einem erneuten Erdrutsch wurden zwei Cousins im Alter von 5 und 12 Jahren beim Zusammenbruch ihres Elternhauses getötet. Die Schlammlawine ereignete sich in einer ländlichen Gegend, nördlich von Medellin. Laut dem jüngsten Bericht des Ministeriums für Inneres und Justiz starben durch die schweren Regenfälle mindestens 414 Menschen, 2.98 Millionen Personen sind obdachlos.
Die ungewöhnlich heftige Regenzeit, die inzwischen Schäden von ca. 8 Milliarden US-Dollar verursachte, wird dem Wetterphänomen La Nina zugeschrieben. Laut dem Institut für Hydrologie, Meteorologie und Umweltwissenschaften (IDEAM) hält die Regenzeit noch bis Mitte Juni an.
Das Meiste der 8 Milliarden müssen ohnehin die Betroffenen tragen. Der Staat soll mal nicht den Schaden mit dem gleichsetzen, für das er grade steht. Und wer 9 Milliarden$ für Militärausgaben bereithält und gegenüber dem letzten Jahr sogar noch einen Zunahme von fast 7% im Militärhaushalt zu verzeichnen hat, sollte vielleicht rechtzeitig Rücklagen für solche Fälle bilden.