Bolivien besteht internationaler Vorbehalte auch weiterhin auf einen eigenen Zugang zum Meer. Am kommenden Freitag (29.) begeht das südamerikanische Binnenland erneut den „Tag der Wiedergewinnung des Meeres“. Bolivien habe das Recht auf einen souveränen Zugang zum Pazifik, so die Ministerin für Kultur, Elizabeth Salguero am Dienstag in La Paz.
Im Stadion Hernando Siles soll diesbezüglich ein Festakt zelebriert werden, bei dem verschiedene musikalische Darbietungen mit eigens dafür geschaffene Kompositionen die Forderungen nach einem Meereszugang thematisieren sollen. „Die Veranstaltung wird eine kulturelle Demonstration und wiederholte politische Forderung über das Recht Boliviens für einem Zugang zum Meer darstellen“, so Salguero weiter.
Bolivien verlor den Zugang zum Pazifik im Rahmen des Salpeterkrieges mit Chile im Jahr 1879. Seit Jahrzehnten versucht das Land nun die damalige Abtretung in verschiedenen internationalen Foren anzufechten und eine Neuregelung herbeizuführen. „Die bolivianische Regierung erklärt ihren Willen, eine friedliche Lösung des Problems herbeizuführen, sei es durch einen bilateralen Dialog mit Chile oder über den internationalen Gerichtshof“ betonte die Ministerin in ihrer Rede.
Chile bekräftigte in den vergangenen Jahren wiederholt die Weigerung, chilenisches Territorium an das Nachbarland abzutreten. Nachdem mehrjährige Verhandlungen in den 70er Jahren gescheitert waren, stellten beiden Länder ihre diplomatischen Beziehungen 1978 ein. Erst seit 2006 kam es zwischen Boliviens Präsidenten Evo Morales und seiner damaligen chilenischen Amtskollegin Michelle Bachelet wieder zu einer erneuten Annäherung beider Länder.
Leider kein Kommentar vorhanden!