Der designierte haitianische Staatspräsident Michel Martelly hat am Dienstag (26.) einen Plan vorgestellt, um 500.000 Kindern im Land den kostenlosen Schulbesuch zu ermöglichen. Dafür will der ehemalige Sänger monatlich 8,5 Millionen US-Dollar bereitstellen, die durch Steuererhöhungen erwirtschaftet werden sollen.
Auf einer Pressekonferenz in Port-au-Prince erklärte Martelly, zukünftig Steuern auf aus dem Ausland kommende Überweisungen sowie Mobilfunkgespräche zu erheben. „Damit können wir 8,5 Millionen Dollar monatlich für die Bildung erhalten“ so der Wahlsieger vom 20. März. Er wies jedoch darauf hin, dass dies nur ein sehr geringer Betrag sei, schliesslich gehe es um eine halbe Million Kinder.
„Wir wollen keine Kinder auf den Strassen, sie sollten zur Schule gehen und wir geben ihnen damit die Chance und die Ressourcen um zur Schule zu gehen“ so Martelly weiter.
Seinen Aussagen nach gelangen jährlich rund 1 Millarde US-Dollar aus dem Ausland nach Haiti, zudem würden immer mehr Menschen einen Mobilfunkanschluss bei einem der drei Anbieter im Land unterhalten. Aber auch die staatliche Lotterie soll umstrukturiert werden, um davon Gelder für den Bildungssektor abzuzweigen.
Martelly übernimmt am 14. Mai die Amtsgeschäfte in dem durch das Erdbeben von Januar 2010 gebeutelten Nachbarland der Dominikanischen Republik auf der Karibikinsel Hispaniola. Er war war erst am Vortag nach einer ersten Reise als gewählter Präsident des Karibikstaates in die USA nach Port-au-Prince zurückgekehrt.
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