Bundespräsident Christian Wulff ist mit Mexiko an der ersten Station seiner Lateinamerikareise angekommen. Am Sonntag (1.) besuchte er zunächst unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen die Pyramiden von Teotihuacan. Das deutsche Staatsoberhaupt und seine Ehefrau Bettina zeigten sich begeistert von der Ruinenstätte und deren teilweise über 2.000 Jahre alten Bauwerke, die seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.
Am heutigen Montag (2.) traf sich Wulff am Vormittag mit Vertretern der deutschen Wirtschaft und warb für mehr Investitionen im zentralamerikanischen Land. Zugleich forderte er einen Ausbau der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. In Mexiko sind über 1.000 deutsche Unternehmen aktiv und stellen rund 130.000 Arbeitsplätze.
Danach stand ein Treffen mit dem mexikanischen Staatspräsidenten Felipe Calderón auf dem Programm. Calderón zeigte sich zuversichtlich, dass mit dem Besuch seines Amtskollegen beide Nationen neue erfolgreiche Seiten in Bezug auf die bilateralen und multilateralen Beziehungen aufschlagen könnten. Er betonte in diesem Zusammenhang auch die Beteiligung deutscher Firmen bei der Entwicklung seines Landes. Viele Generationen von Mexikanern hätten daran bereits mitgewirkt und nannte beispielhaft die Konzerne Volkswagen, Siemens, Daimler, Bayer, Telefunken und BMW.
Zudem erinnerte Calderón an Friedensnobelpreisträger Willy Brandt (SPD), der damals auf die gemeinsame Verantwortung aller Länder für einen gemeinsamen Frieden aufmerksam gemacht hatte. „Heute im Zeichen der grossen Herausforderungen der Menschheit – dem Frieden, dem Klimawandel oder der Armut – kann sich keine Nation von der kollektiven Verantwortung entziehen, diese Herausforderungen anzugehen“ so der mexikanische Präsident in seiner Begrüssungsrede.
Wulff betonte in seiner Rede ebenfalls die Wichtigkeit Lateinamerikas für die deutsche Wirtschaft. Sein Land habe ein erstarktes Interesse und suche „eine starke Partnerschaft unter Gleichen“, die den Interessen Deutschlands wie auch den dortigen Ländern diene. „Lateinamerika ist für uns mehr als ein Markt oder Rohstofflieferant. Unsere historischen und kulturellen Bindungen sowie gemeinsame Wertvorstellungen bilden ein solides Fundament, auch die großen Herausforderungen der Globalisierung miteinander zu bewältigen“ so Wulff weiter.
Deutschland und Mexiko arbeite heute bereits Hand in Hand in Fragen der Globalisierung zusammen. Diese enge politische Zusammenarbeit möge sich fortentwickeln, zudem müssten die vielfältigen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Verbindungen ausgebaut und die Beziehungen zwischen beiden Ländern vertieft werden, so Wulff zum Abschluss seiner Rede.
Weitere Punkte auf der Agenda des deutschen Staatsoberhauptes sind ein Treffen mit Menschenrechtlern sowie ein Diskurs an der Universidad Autónoma de México (UNAM) sowie der Besuch der Kathedrale in Mexciko-City. Am Abend folgt Wulff zudem einer Einladung von Calderón zu einem Gala-Diner. Am Dienstag reist die Delegation weiter nach Silao im Bundesstaat Guantajuato, wo er eine Besichtigung der deutschen Firma Schaeffler auf dem Programm steht.
Noch am Dienstag (3.) reist Wulff nach Costa Rica weiter, wo er von Staatspräsidentin Laura Chincilla Miranda erwartet wird. Am Donnerstag und Freitag steht zudem noch ein Staatsbesuch in Brasilien auf dem Programm, bevor am Samstag (7.) nach Berlin zurückfliegt.
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