Heute wollen wir an unserem Lieblingsstrand einen zweiten Versuch starten, dort wo uns vor ein paar Tagen die Sandfliegen vertrieben haben. Wir stellen das Auto an den Parkplätzen der Ziegenrennbahn ab. Von da aus sind es nur noch wenige Minuten zu Fuß am Strand entlang.
Jedes Jahr an Ostern findet hier das traditionelle Ziegen- und Krabbenrennen statt. Dies ist immer ein großes Spektakel für Einheimische wie auch Touristen. Die Ziegenbesitzer trainieren das ganze Jahr über, um mit ihrer „Rennziege“ teilnehmen zu können. Dabei muss nicht nur die Ziege schnell sein, sondern auch der Mensch, der die Ziege am Strick führt. Das Volk ist stets mit Begeisterung dabei, ja, es geht fast zu wie in Deutschland auf der Pferderennbahn. Natürlich wird auch reichlich für Essen und Trinken gesorgt, was zur guten Stimmung beiträgt. Fast immer findet danach eine Afterparty statt, die oft bis in den frühen Morgen hinein dauert.
Beim anschließenden Krabbenrennen geht es dafür etwas gemächlicher zu, da die Tiere öfters auch mal die Richtung verwechseln, in der sich das Ziel befindet. Auf jeden Fall ist diese Attraktion stets sehr lustig. Zu unserem Erstaunen wurde an Stelle der kleinen Rennbahn nun ein Riesenstadion gebaut. So schön und pompös diese Anlage auch wirkt, wir vermuten, dass dadurch die Stimmung ganz gewaltig leiden wird. Die Zuschauer gemischt aus Schwarz und Weiß rücken nicht mehr so natürlich zusammen und haben gemeinsam Spaß miteinander, sondern sitzen auf Tribünenplätzen. Selbst die Einheimischen, mit denen wir uns darüber unterhielten, hatten so ihre Bedenken.
Trotzdem ist dieses neue Stadion ein Vorzeigeobjekt, auf das die Menschen von Tobago total stolz sind. Nur, es passt so gar nicht in das Bild der Umgebung, denn genau neben dieser modernen Anlage befinden sich die typisch karibischen Häuser, die an sich das Flair dieser Insel prägen.
Von dort aus machen wir also einen kleinen Beach-Walk und suchen uns ein schönes Plätzchen am Strand, im Schatten eines Baumes. Nachdem wir uns im Meer abgekühlt haben, machen wir es uns auf unseren Tüchern im warmen Sand gemütlich – und werden wieder von diesen kleinen Biestern überfallen, die uns total zerstechen. Fluchtartig und ein wenig traurig darüber verlassen wir diesen so idyllischen Strand. Da es bereits auf den Mittag zugeht, wollen wir nicht mehr zu weit fahren, und verbringen deshalb den Rest des Tages in einer kleinen Bucht, ganz in der Nähe unserer Unterkunft.
Wir kommen gerade noch rechtzeitig heim um einen gigantischen Sonnenuntergang zu erleben.
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