Bolivien: Von den Zinsen seines Geldes in La Paz wohnen► Seite 2

lapaz

Datum: 04. Mai 2011
Uhrzeit: 16:03 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Sascha Blodau
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Kann der Kreditnehmer nach Ablauf der Frist das Geld nicht zurückzahlen, können Sie den Vertrag beliebig verlängern oder auf Ihr Geld bestehen. Im letzteren Fall wird das Ganze amtlich geschätzt. Sie können dann das Objekt zum Schätzpreis erwerben. Dieser Schätzpreis liegt meistens erheblich unter dem tatsächlichen Marktwert. Hintergrund dieser Anticretico Sache sind die extrem hohen Kredit- und Hypothekenzinsen in Bolivien.

Die Zinsen bewegen sich oft bei über 20% im Jahr, wenn man überhaupt als kreditwürdig eingestuft wird. Natürlich gibt es bei dem “Anticrético” Wohnverhältnis für beide Vertragspartner Risiken die zu beachten sind. Der Immobilienbesitzer muss die absolut uneingeschränkten Eigentumsrechte über diese Immobilie haben (Eintrag im Katasteramt etc. etc.). Der Vertrag sollte unbedingt über einem Notar abgeschlossen werden.

Außerdem sollte eine Klausel vorhanden sein aus der klar hervor geht, dass alle Eigentumsrechte zu 100% an den Kreditgeber übergehen wenn das Geld nicht rechtzeitig zurückgezahlt werden kann, ohne das dazu erst ein Gerichtsprozess geführt werden muss. Es muss ebenfalls sichergestellt sein, dass eine Kopie des Vertrages beim „Derechos Reales – Ministerium „ eingetragen wird und sichergestellt ist, dass das “Anticrético-Objekt“ nicht noch durch andere Schulden oder Probleme belastet ist.

Es ist natürlich auch üblich, dass man dem Eigentümer eine gewisse Frist einräumen muss um das Geld auftreiben zu können, da es ja für gewöhnlich in anderen Investitionen gebunden ist. Alles in allem ist es aber eine runde Sache und läuft hier in La Paz ganz gut. Es gibt aber manchmal Zeiten wo sehr wenige Wohnungen als Anticrético angeboten werden, zum Beispiel wenn die Zinsen für Geld welches auf der Bank deponiert ist, sehr niedrig sind.

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Sascha Blodau hat im Jahr 2010 seinen Lebensmittelpunkt nach Bolivien verlagert. In seiner Kolumne berichtet er über das Abenteuer „Auswandern“ und die Herausforderungen des täglichen Lebens im südamerikanischen Binnenstaat.

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