Die kubanische Regierung unter Präsident Raúl Castro will nach eigenen Angaben Pläne prüfen, welche Kubanern zukünftig Urlaubsreisen ins Ausland erlauben würden. Die Maßnahme stellt einen Teil der Reformen dar, welche auf dem VI. Kongress der Kommunistischen Partei Kubas (PCC) vom 16. bis zum 19. April in Havanna beschlossen wurden und deren Details im Laufe dieser Woche den Bewohner der Karibikinsel vorgestellt werden.
Mit einer Aktualisierung des wirtschaftlichen Models soll der bankrotte Karibikstaat gerettet und die in der Vergangenheit immer stärker zentralisierte Wirtschaft wieder auf Vordermann gebracht werden. ”Die Aktualisierung unseres sozialistischen Plans ist kein kurzfristiger Job, der in einem Jahr abgeschlossen sein wird. Seine Komplexität erfordert für die Umsetzung nicht weniger als fünf Jahre Zeit”, so Castro in einer Ansprache im staatlichen Fernsehen.
Bereits im Oktober 2010 wurde mit einer Entlassungswelle, bei der in einem rund sechsmonatigen Prozess mehr als eine halbe Million Bedienstete aus den öffentlichen Ämtern entlassen werden sollten, begonnen. Mehr als 295.000 Personen auf Kuba gehen derzeit nach Angaben der Regierung einer privaten Arbeit oder einer selbständigen Tätigkeit nach. Mit dieser Privatsektor-Offensive sollen die angekündigten Entlassungen im Staatsdienst abgedämpft werden. Die Expansion des privaten Arbeitssektors auf Kuba ist damit eine der wichtigsten Maßnahmen der geplanten Wirtschaftsreform von Präsident Raúl Castro.
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