Der Absturz der Air France-Maschine vor der Küste Brasiliens ist möglicherweise durch einen Pilotenfehler ausgelöst worden. Dies berichtet die französische Tageszeitung Le Figaro unter Berufung auf Ermittlerkreise. Demnach träfe den Flugzeugbauer Airbus keine Schuld an der Tragödie von Todesflug AF447, bei der am 01. Juni 2009 alle 228 Menschen an Bord ums Leben kamen.
Laut der Zeitung wurden mittlerweile erste Teile des Flugschreibers und des Cockpit-Stimmrekorders des A330 ausgewertet. Diese zwar noch unvollständigen Erkenntnisse hätten Airbus jedoch bereits massiv entlastet. Am Montag hatte die Unfalluntersuchungsbehörde BEA mitgeteilt, dass „nach dem Öffnen, Entfernen, Reinigen und Trocknen der Speicherkarten“ die Daten im Laufe des Wochenendes von den Sicherheitsermittlern ausgelesen wurden.
Der Vorgang wurde laut der Behörde komplett gefilmt, zudem hätten „zwei deutschen Ermittler der BFU, ein amerikanischer Ermittler des NTSB, zwei englische Ermittler des AAIB, zwei brasilianische Ermittler des CENIPA sowie ein Kriminalpolizeibeamter und ein Gerichtssachverständiger“ den Vorgang beobachtet. Die Geräte befinden sich überraschenderweise in sehr guten Zustand, obwohl sie fast zwei Jahre in rund 4000 Meter Tiefe auf dem Boden des Atlantiks lagen. Sie waren erst Anfang Mai durch Tauchroboter entdeckt und geborgen worden.
In den kommenden Wochen soll nun akribisch untersucht werden, was sich in den letzten Minuten vor dem Absturz im Cockpit abgespielt hat. Die Ermittler wollen dadurch feststellen, ob die Katastrophe letztendlich durch einen Fehler der Besatzung oder durch eventuell mangelnde Wartung oder Nichteinhaltung von Sicherheitsbestimmungen durch die Fluggesellschaft Air France selbst verursacht wurde.
Ein abschliessender Bericht über die exakte Unfallursache wird jedoch erst in einigen Monaten erwartet. Weder Air France noch Airbus wollten sich bislang zu den neuesten Erkenntnissen äussern.
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