In Südamerika herrscht bereits seit geraumer Zeit ein grosser Konsens über ein unabhängiges Palästina in den Grenzen vor dem Sechstagekrieg von 1967. Ausser Kolumbien (und dem zu Frankreich gehörenden Übersee-Departement Französisch-Guayana) haben sämtliche Staaten des Subkontinents den Staat Palästina offiziell anerkannt. Auch in Mittelamerika und der Karibik steigt die Zahl der Befürworter. Hier haben sich bereits Costa Rica, Nicaragua und Kuba für den eigenständigen Staat ausgesprochen.
Nun haben sich überraschend auch die USA für einen Palästinenser-Staat ausgesprochen. In seiner Nahost-Rede unterstützte US-Präsident Barack Obama am Donnerstag (19.) die Forderungen nach einem eigenen Staat auf Grundlage der Grenzen vor dem Sechstagekrieg 1967. Israel müsse einsehen, dass aus einer „dauerhaften Besetzung“ niemals ein friedlicher Staat entstehen könne. Natürlich könne ein solcher Prozess von zwei unabhängigen Staaten nur im gegenseitigen Einverständnis erfolgen. Auch ein Gebietsaustausch sollte in Betracht gezogen werden.
Analysten in Lateinamerika gehen nun davon aus, dass sich in Kürze auch Staaten wie Kolumbien, Panama oder Mexiko für ein unabhängiges Palästina aussprechen könnten oder sogar wie die zahlreichen Nachbarländer das Staatsgebiet auf den Grenzen von 1967 anerkennen.
Seit Dezember 2010 haben folgende Staaten Südamerikas bereits Palästina anerkannt: Argentinien, Brasilien, Chile, Bolivien, Paraguay, Uruguay, Peru, Ecuador, Guyana und Suriname. Zuvor hatte sich bereits Venezuela zu einem „freien und souveränen Palästinenserstaat“ bekannt.
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