Ecuadors Präsident Rafael Correa bezeichnete den knappen Sieg seiner Regierung bei einer Volksbefragung vom 7. Mai als „historischen Triumpf über die korrupten Medien“. „Für mich ist die bürgerliche Presse das neue Opium unserer Völker. Eine illegitime Macht, welche klare politische Positionen in Frage stellt“, teilte das Staatsoberhaupt des südamerikanischen Landes am Samstag (21.) in seiner wöchentlichen Radio- und TV-Sendung „Enlace Ciudadano del Sábado“ mit.
Der linksgerichtete Präsident hat ein Referendum mit knapp über 50 Prozent gewonnen, seinen Sieg feierte er mit 3.000 Anhängern bereits kurz nach Schluss der Wahllokale. Seine geplanten Reformen, unter anderem im Bereich Justiz und Medien, erhielten eine knappe Mehrheit. Die Demokratie hat gesiegt”, so der Staatschef, der vor allem bei der armen und ungebildeten Bevölkerungsschicht beliebt ist. Gegner der geplanten Vorhaben kritisierten indessen, Correa wolle ein quasi-kommunistisches Regime nach Beispiel von Kuba und Venezuela errichten.
Am 30. September 2010 kam es zu einem gewalttätigen Aufstand von Polizisten und Soldaten gegen den Präsidenten. Sie protestierten gegen ein tags zuvor vom Parlament verabschiedetes Gesetz, welches finanzielle Einschränkungen bei Beförderungen vorsah. In großen Teilen des Landes stellte die Polizei ihren Dienst ein und der internationale Flughafen in der Hauptstadt Quito wurde von aufständischen Soldaten besetzt.
Correa und einige linksgerichtete europäische Medien sprachen von einem Putsch, der Präsident behauptete sogar entführt und am Verlassen des Polizeikrankenhauses gehindert worden zu sein. Kurz danach druckten einheimische Medien ein Interview mit dem ehemaligen ecuadorianischen Präsidenten Lucio Gutiérrez. “In Ecuador gab es keinen Putschversuch. Dies ist eine Lüge des Präsidenten, der mit seinen Behauptungen versucht seine angeschlagene Popularität zu steigern”. Es fand ein Aufstand statt, weil die Regierung die Löhne der Polizei senken will. Die derzeitige Regierung von Ecuador ist beschädigt und das Land erlebt eine wirtschaftlichen Krise”, so Gutiérrez.
Die Ärzte des Krankenhauses teilten ebenfalls in lokalen Medien mit, dass die Entführungsgeschichte des Präsidenten erfunden war, gleichzeitig bezeichneten sie Correa als Lügner. “Die Dinge müssen klargestellt werden. Erstens: das Personal hat zu dem Zeitpunkt zu 100% seine Aufgabe erfüllt. Zweitens hat es niemals eine Entführung von Präsident Correa gegeben. Er ist ein Lügner” teilte der Arzt Gilberto Calle seine Sicht der Dinge mit.
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