Am heutigen Montag (23.) ist der Sarg mit den sterblichen Überresten des 1973 bei einem Militärputsch gestorbenen chilenischen Präsidenten Salvador Allende zum zweiten Mal ausgegraben werden. Die erste Phase der Untersuchung, welche endgültige Klarheit über die genaue Todesursache bringen soll, dauert nach Angaben aus Regierungskreisen fünf bis sechs Tage. Bislang wurde davon ausgegangen, dass der sozialistische Präsident im Angesicht des gewaltsamen Umsturzes Selbstmord beging.
Gerichtsmediziner werden dem Leichnam Blutproben entnehmen und mit denen der ersten Autopsie aus dem Jahr 1973 vergleichen. Das Expertenteam von 11 internationalen Fachleuten aus verschiedenen Bereichen, darunter Ärzte, Anthropologen und Biologen, stehen unter der Leitung der Staatsanwaltschaft und des Medizinisch-Juristischen Dienstes. Die Zeremonie wird von der Familie Allende begleitet. Der Sarg wurde im Rahmen einer Feierstunde, abgedeckt von der Nationalflagge Chiles, feierlich überführt.
Am 11. September 1973 begann die Luftwaffe um 11:55 Uhr mit zwei Flugzeugen die Bombardierung des Präsidentenpalastes. General Pinochet gab sich als Putschist zu erkennen, die Flotte in Valparaíso, der größten Hafenstadt Chiles, hatte sich gegen Allende erhoben und fordere seinen Rücktritt. Gegen 14:00 Uhr begann die Armee mit der Erstürmung des Palastes. Nach kurzem Gefecht ordnete Allende die Kapitulation an, nur er selbst blieb im „Saal der Unabhängigkeit“ zurück und soll mit einer Maschinenpistole Suizid begangen haben.
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