In den Gefängnissen von Venezuela tickt eine Bombe

prisao

Datum: 29. Mai 2011
Uhrzeit: 07:27 Uhr
Leserecho: 5 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Mangelnde Kontrolle durch die Regierung

In den venezolanischen Gefängnissen tickt nach Worten von Humberto Prado, Direktor der Beobachtungsstelle venezolanischer Gefängnisse (OVP), eine Zeitbombe. Er bezog sich mit seiner Aussage auf den Vorfall vor einer Woche, als die Insassen des Gefängnisses La Planta in El Paraíso für fast 24 Stunden 16 Vollzugsbeamte, darunter den Direktor der Haftanstalt, als Geisel nahmen.

Nach seinen Worten ist die Haftanstalt für 450 Personen ausgelegt, wird jedoch von 2.700 Insassen bevölkert. Die Häftlinge revoltierten laut seiner Aussage gegen die angeblichen Misshandlungen durch die Polizei. Der Vorfall ereignete sich 16 Tage nach einer Geiselnahme im Gefängnis El Rodeo II, 40 Kilometer von der Hauptstadt Caracas entfernt. Dort wurden 22 Beamte, unter ihnen der Direktor, für eine Woche als Geiseln genommen. Grund war ein angeblicher Ausbruch der Tuberkulose.

„Diese Ereignisse zeigen die mangelnde Kontrolle durch die Regierung in den Gefängnissen des Landes auf. Der Staat hat gezeigt, dass er selbst nach sieben Warnungen durch die Kommission für Menschenrechte (IACHR) die Probleme nicht lösen kann“, so Prado. Er erinnerte daran, dass im vergangenen Jahr 476 Häftlinge getötet und 958 verwundet wurden. Laut seiner Erklärung gibt es in den Haftanstalten des Landes offiziell 44,520 Gefangene (46,888 nach OVP), die Kapazität der 34 Gefängnisse ist jedoch nur für 14,500 Insassen ausgelegt.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Heinz

    Da sollte der Dicke echt was gegen tun. Wird er doch eines Tages den Rest seines dümmlichen Lebens hier verbringen.

  2. 2
    der ausrufer

    also wenn er sich schon als inkarnation von simon bolivar sieht, sollte er sich auch darauf vorbereiten, dass dieser verarmt und einsam gestorben ist.
    anscheinen hat hugo nichts aus den geschichtsbücher des landes gelesen, sonst würde er sich nicht so sehr als der neue simon bolivar sehen.
    das volk vom lateinamerika hat noch nie ihren befreier und freiheitskömpfer anständig belohnt. zu schnell wird die leistung vergessen und man geht wieder siene eigene suppe kochen. so auch in venezuela.

  3. 3
    der ausrufer

    anzufügen wäre da noch, dass es von vorteil wäre, wenn hugo schon mal einen luxusknast bauen liesse, damit er später mal in gehobener klasse seine memoraren schreiben kann.

  4. 4
    Raul

    Im Sozialismus gibt es keine Kriminelle sondern nur Staatsfeinde= Abschaum. Die Verhältnisse in den Knästen sind so gewollt von Hugo. Wie ein Land mit seinen Gefangenen umgeht ist ein grosser Gradmesser für gelebte Rechtsstaatlichkeit.

  5. 5
    Hugo

    Schön, dass man sich so um die Täter sorgt. Wer kümmert sich denn um die Opfer, wenn sie denn noch leben?

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