Von weitem kann man bereits den hellen Schein des Feuers erkennen, und die leisen Töne der Reggaemusik vernehmen. Am Strand haben sich bereits einige Leute eingefunden, die um das Feuer sitzen. Die einen auf Liegestühlen, andere auf Decken, und die meisten der Einheimischen sitzen einfach im Sand. Die ganze Szenerie stellt sich uns in einem sehr romantischen Licht dar. Der Schein des Mondes zeichnet auf der Oberfläche der ruhigen See einen silbernen Streifen, welcher am Ufer durch die sanfte Wellenbewegung in ein unruhiges Flimmern übergeht. Die Palmen bilden einen fast schwarzen Kontrast zum sternenübersäten Himmel, und die Menschen werfen im Feuerschein lange Schatten auf den Sand.
Irgendjemand drückt uns ein Getränk in die Hand und stellt uns den anderen vor. Ein paar der Leute kenne ich bereits, bei den anderen handelt es sich meist auch um Gäste wie wir. Es gibt da einen Italiener, der auf Tobago für ein halbes Jahr als Manager ein großes Hotel leitet. Er wohnt mit seiner Familie während dieser Zeit hier. Dann ist da eine deutsche Familie aus Namibia. Es handelt sich um eine typische Aussteigerfamilie. Sie sind mit ihrem Motorsegler vor ein paar Jahren von ihrer Heimat aus in die Karibik gestartet. Die Frau ist Lehrerin und unterrichtet auf dem Boot ihren Sohn selbst, der zweite Sohn ist unlängst in Trinidad zur Welt gekommen. Dann ist da noch ein Ehepaar aus China, eines aus Frankreich und bei dem Gastgeber und seiner Frau handelt es sich um Inder. Also man könnte sagen, es ist eine richtige „Multikulti-Party“.
Im Laufe des Abends, während jeder mit jedem versucht, sich in irgendeiner Sprache zu verständigen, werden auch Lieder angestimmt. Die Lehrerin aus Namibia möchte ihr deutsches Liedgut auffrischen, also singen wir gemeinsam, weiß, schwarz und gelb das Kinderlied „Ein Männlein steht im Walde“. Danach stimmen die Franzosen „Frère Jacques“ an. Es ist ein sehr lustiger, fast grotesker Abend.
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