Steigende Lebensmittelpreise zwingen viele Venezolaner/innen dazu ihre Essgewohnheiten zu ändern. Das Erdöl exportierende Land weist mit 22,9 Prozent Inflation (April) eine der höchsten Inflationsraten weltweit auf, wodurch die Nahrungsmittelpreise noch schneller steigen. „In den letzten Monaten ist es um 100 Prozent schlimmer geworden“, gibt Evelyn Villamizar, 29-jährige Studentin und Mutter eines 5-jährigen Sohn in einem Armenviertel der venezolanischen Hauptstadt Caracas bekannt. „Ich fühle mich durch die Preise erwürgt“ fügt sie hinzu.
In den staatlichen Geschäften gibt es Lebensmittel zu subventionierten Preise. Villamizar fürchtet allerdings die langen Schlangen vor den Läden, welche die Menschen zu stundenlager Wartezeit veranlassen. „Diese Situation hat uns dazu veranlasst, unsere Essgewohnheiten zu überdenken. Bevor ich stundenlang für Fleisch anstehe kaufe ich lieber Eier um die Ecke“.
Die Bürger kamen laut Ricardo Villasmil, Professor an der Business School in Caracas, lange mit den hohen Preisen zurecht. In den vergangenen zwei Jahren überholte die Inflation allerdings die Gehaltserhöhungen, wodurch die Armen (25 Prozent der Bevölkerung) besonders hart betroffen sind. Nach den Worten von Villasmil bestätigen amtliche Zahlen, dass sie inzwischen 45 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssen.
„Hohe Preise und sporadische Knappheit bestimmter Lebensmittel haben Einfluss auf die Popularität von Präsident Hugo Chávez genommen, obwohl er immer noch auf die Unterstützung der Hälfte der Venezolaner/innen bauen kann“, gibt Luis Vicente León, Direktor des venezolanischen Meinungsforschungsinstituts Datanalisis bekannt.
Venezuelas explodierende Preise sind eine Anomalie in Lateinamerika. Die Nahrungsmittelpreise schossen laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen in den letzten 12 Monaten (bis Ende März 2011) um 33,7 Prozent in die Höhe, weit über dem durchschnittlichen Anstieg von 7,7 Prozent für die Region als Ganzes. Während Chavez sehr oft Spekulanten für die Preissteigerungen verantwortlicht macht, geben viele Ökonomen seiner Regierung für ihre verschwenderischen Ausgaben die Schuld.
Laut Ángel García Banchs, Wirtschaftsprofessor an der Universidad Central Venezuelas, war die im Dezember 2010 im Umlauf befindliche Geldmenge etwa 29 mal größer als im Dezember 1998. „Die importierten Lebensmittel haben sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt, obwohl offizielle Zahlen der Regierung einen Anstieg der einheimischen Nahrungsmittelproduktion von 44 Prozent belegen.
Protest gegen Nahrungsmittel-Spekulationen
Spekulanten profitieren vom Handel mit Nahrungsmitteln, während die Zahl der Hungernden weltweit steigt! Die Initiative http://www.handle-fair.de protestiert dagegen!
andre, eines ist ja wohl klar!; würde die chavezregierung statt milliarden volksvermögen verschenken, verschleudern, klauen, verschwenden, für unnütze waffen u.v.m. rausschmeissen, und stattdessen seit 12 jahren intensiv in die agrarwirtschaft investieren, so müssten heute im jahr 2011 keine lebensmittel importiert werden. man stelle sich mal vor welche lebensmittelschwemme man mit den in den letzten 6 jahren verschenkten 60 mia. dollar nachhaltig angestossen und produziert hätte ausgelöst werden können. aber nein, hugo brauch die kohle um sein image zu stärken als don regalon und um die generäle ruhig zu stellen. und um an jeder geschissenen waffenparade sich seine macht vorgaukeln zu können.
zudem liegt der hauptgrund nicht bei den spekulanten sondern klar bei seiner regierung. spekulationen gab es schon immer um lebensmittel, wenn man aber sein eigenes geschäft nicht im griff hat, bleibt oft nur noch das herumhacken auf den andern. vielleicht ist auch wieder einmal mehr das imperium für das versagen der regierung verantwortlich.
noch einige Lebensmittelhersteller oder andere Firmen enteignen und selbst wirtschaften. Die enteigneten Firmen haben jetzt ja eine hervorragende Organisation, Zeitweise bekomt man fast gar nichts mehr.
Luis Vicente León sieht die Hälfte der venezolanischen Bevölkerung als Unterstützer von Chávez? Dann muß der gute Mann wohl zuviel Whisky geschluckt haben und alles doppelt und dreifach sehen. Außer einer steigenden Zahl von wohlhabenden Opportunisten kenne ich fast nur noch Leute, die Chávez zum Teufel wünschen. Das sieht in den Barrios nicht viel anders aus.
wenn du mango nie recht hast, jetzt bestimmt. noch mehr enteignen ist das beste was der bolivarianischen revoluzion auftrieb geben könnte. schon bald könnte ein neuer tourismuszweig entstehen, indem touristen diese enteigneten firmenbaustellen und ruinen besuchen könnten, als abschreckung für wiederaufflammenden sozialismus.
was diese revoluzion in wenigen jahren geschaffen hat, brauchte jahrzehnte zum aufbauen. übrigens wird in diesen firmen ganz bestimmt gewirtschaftet, aber nur in die taschen der politisch gesteuerten geschäftsleiter und manager.
wohl bekomms der revoluzion……