Die Katholische Kirche will sich offenbar für die Freilassung der verbliebenen politischen Gefangenen einsetzen. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) erfuhr, wurde dies von Seiten der Diözese Havanna bei einem Treffen mit „Damen in Weiß“-Sprecherin Laura Pollán zugesagt. Frau Pollán berichtete der IGFM: „Sie haben uns zugesagt, dass sie uns dabei helfen werden, zu erreichen, dass die Gefangenen befreit werden, die wir als politisch ansehen.”
Bisher sind als Ergebnis der Verhandlungen zwischen Katholischer Kirche und der Castro-Diktatur bereits rund 130 gefangene Regimekritiker aus der Haft entlassen worden, so die IGFM. In fast allen Fällen wurde dies an die Bedingung geknüpft, ins spanische Exil zu gehen. In den letzten Monaten war dieser Prozess ins Stocken geraten. Nach Angaben der IGFM sitzen jedoch noch rund 60 politische Gefangene in kubanischen Haftanstalten ein.
IGFM-Sprecher Martin Lessenthin fordert vom kubanischen Regime, die verbliebenen politischen Gefangenen sofort und ohne jede Auflage freizulassen: „Die Castro-Diktatur hat lange genug das Leben dieser Freiheitskämpfer und ihrer Familien zerstört. Sie muss sie als freie Menschen in Kuba leben lassen. Zwangsexil ist keine wirkliche Freilassung“.
Unterdessen wird der Druck auf die kubanische Regierung besonders nach dem Tod des Oppositionellen Juan Wilfredo Soto am 8. Mai 2010 immer größer. Laut IGFM war der Dissident gestorben, nachdem er brutal von Sicherheitskräften zusammengeschlagen worden war. Bis heute streitet die kubanische Regierung jegliche Schuld am Tod Sotos ab. Mehrere Dissidenten, darunter Sacharow-Preisträger Guillermo Fariñas, waren daraufhin vorübergehend in einen Hungerstreik getreten. Wie die IGFM weiter berichtet setzt der Bürgerrechtler Jorge Cervantes García seinen am 1. Juni begonnenen Hungerstreik fort.
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