Im zweiten Spiel der Gruppe A trafen Argentinien und Kolumbien im Estadio Brigadegeneral Estanislao López, Santa Fe, aufeinander. Nachdem „La Albiceleste“ im ersten Spiel die Erwartungen nicht erfüllen konnten, galt es für Messi & Co. gegen die starken „Los Cafeteros“ ein Ausrufezeichen zu setzen und drei Punke auf der Habenseite zu verbuchen. Argentiniens Trainer Batista hatte das Team im Vergleich zum Samstag nur auf einer Positionen verändert: Für den jungen linken Verteidiger Marcos Rojo begann wie angekündigt Pablo Zabaleta. In einer hochklassigen, teilweise dramatischen Partie, konnte Argentinien seiner Favoritenrolle erneut nicht gerecht werden und musste sich gegen aufopferungsvoll kämpfende Kolumbianer nach 90 Minuten bei einem Endergebnis von 0:0 einen Punkt teilen. Im letzten Gruppenspiel geht es nun für die Gauchos gegen Costa Rica, Kolumbien trifft auf Bolivien.
Der Kolumbianer Abel Aguilar startete in die ersten 45 Minuten mit einem schlecht getimten Tackling gegen Tevez und erhielt dafür in der siebten Minute von Schiedsrichter Salvio Spinola Fagundes Filho die Gelbe Karte. Die Gauchos waren zu Beginn im Vorwärtsgang, versuchten ihren Ausnahmestürmer Lionel Messi in Position zu bringen. Kolumbien versteckte sich nicht und hatte durch Adrian Ramos in der 19. Minute das 1:0 auf dem Fuß. Der Herthaner kam mutterseelenallein vor dem Tor zu Abschluss, setzte das Leder aus naher Distanz aber weit über das Tor. Die argentinischen Fans hielten die Luft an, die Angriffe der Kolumbianer rollten in den argentinischen Strafraum. In den ersten Minuten der Begegnung sah man keinen Klassenunterschied. „Los Cafeteros“ hatten die besseren Chancen und mussten in der 25. Minute durch Dayro Moreno in Führung gehen. Dieser drang über den linken Flügel in den Strafraum ein, sein Schuss klatschte ans linke Außennetz. Das hätte die Führung sein müssen. Zuvor war das Tackling von Burdisso gegen Ramos mehr als elfmeterreif. In der 33. Minute der bis dahin hochklassigen Begegnung ein brillianter Ball von Messi auf den durchgestarteten Lavezzi. Dessen Versuch eines Schusses ins lange Eck wurde jedoch durch einen guten Reflex des Keepers vereitelt. Kolumbien schoss aus allen Lagen, zeigte die Schwächen der keineswegs überzeugenden Abwehr der „Albiceleste“ gnadenlos auf. Nach 45 Minuten ging es zum Pausentee in die Katakomben, eine Führung für die Kolumbianer wäre zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient gewesen.
Argentinien kam mit angespannten Gesichtern aus der Pause. Sollten die eklatanten Lücken in der Abwehr der Millionentruppe in der zweiten Hälfte nicht geschlossen werden, war das Führungstor für die Kolumbianer nur eine Frage der Zeit. Die Partie wurde hektischer, die Nerven der Hausherren waren überstrapaziert. Die Mannen um Carlos Tévez wurden allerdings stärker, der Führungstreffer lag zu diesem Zeitpunkt in der Luft. Kolumbien verlegte sich auf Konter und hatte in der 65. Minute erneut die Riesenchance zur Führung. Ein Ball von Guarin entblößte die aufgerückte Hintermannschaft der Gauchos. Vom linken Strafraumeck zog Pablo Armero ab – seine Granate zischte links am Tor vorbei. Batista wechselte innerhalb weniger Minuten Ezequiel Lavezzi (Kun Agüero), Esteban Cambiasso (Fernando Gago) und Ever Banega (Gonzalo Higuaín) aus. Die Favoriten lieferten gegen eine gute kolumbianische Auswahl eine reichlich einfallslose Vorstellung. Messi jagte in der 80. Minute einen Freistoß aus unbegreiflichen Gründen in die Wolken, was erneut zu Pfeifkonzerten im Stadion führte. Nach 90 Minuten endete das Spiel 0:0. Durch das neuerliche Unentschieden kommt Argentinien nun in Zugzwang. Gegen Costa Rica muss ein Sieg eingefahren werden, sonst verabschiedet sich der Titelfavorit vom Turnier im eigenen Land.
Leider kein Kommentar vorhanden!