In Brasilien sind am frühen Mittwochmorgen bei einem Flugzeugabsturz 16 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Behörden mitteilten, ist eine zweimotorige Propeller-Maschine der Fluggesellschaft Noar Linhas Aéreas kurz nach dem Start auf einem unbebautes Grundstück in der Küstenstadt Recife (Pernambuco) zerschellt. Die LET-410 aus tschechischer Produktion war nach Mossoró mit Zwischenlandung in Natal im Bundestaat Rio Grande do Norte unterwegs und für die regionale Airline seit rund einem Jahr täglich im Einsatz.
Über die Unglücksursache herrscht noch Unklarheit, Augenzeugen sprechen von einer Explosion nach dem Aufprall. Die Absturzstelle liegt in unmittelbarer Nähe des Strandes an der bekannten Avenida Beira Mar / Boa Viagem in der im Nordosten Brasiliens gelegenen Metropole. Laut der Flugaufsicht ist die Maschine um 6:51 Uhr Ortszeit gestartet und habe nach wenigen Minuten eine Notlandung auf dem brachliegenden Gelände versucht, die jedoch scheiterte. An Bord befanden sich 14 Passagiere sowie zwei Besatzungsmitglieder, dies sei dem Tower vor dem Start bestätigt worden. Die brasilianische Luftaufsichtsbehörde hat umfangreiche Untersuchungen zur Aufklärung des Unfalls eingeleitet.
Ersten Erkenntnissen nach hat der Pilot bereits 55 Sekunden nach dem Start die Flugleitstelle über Probleme an dem Fluggerät informiert. Er kündigte an, umzukehren und in Gegenrichtung auf der Startbahn eine Notlandung durchzuführen. Um 6:53.57 Uhr erklärte er allerdings, dies nicht schaffen zu können. Nun wolle er versuchen, die Maschine am Strand von Boa Viagem zu landen. Um 6:54.18 Uhr verlor der Tower den Funkkontakt, die Maschine verschwand vom Radarschirm.
Noar Linhas Aéreas verfügte bislang lediglich über 2 Maschinen vom Typ LET-410, zwei weitere sind jedoch bestellt. Mit den für 19 Passagiere ausgelegten Fluggeräten wurden täglich fünf Flüge nach Maceió (Alagoas) sowie Natal und Mossoró (Rio Grande do Norte) durchgeführt. Als Hub wurde der internationale Flugafen in Recife (Pernambuco) genutzt. Insgesamt realisiert die Airline in den letzten Monaten 70 wöchentliche Verbindungen, im vergangenen Jahr transportierte Noar nach eigenen Angaben 40.000 Passagiere. Seit September 2010 besteht zudem ein Code-Share-Abkommen mit Brasiliens Low-Cost-Carrier GOL.
An Bord der Propellermaschine befanden sich ersten Angaben zufolge unter anderem eine Beamtin des brasilianischen Bundesfinanzamtes, ein Unternehmer aus Fortaleza sowie eine Dozentin der staatlichen Universität von Rio Grande do Norte. Die Fluggesellschaft hat für den heutigen Mittwoch sämtliche anderen Flüge gestrichen, die Passagiere sollen auf andere Fluggesellschaften umgebucht werden.
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