Abrüstung und Klimaschutz, der Kampf gegen organisierte Kriminalität und der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen – bei dem Besuch von Außenmininister Guido Westerwelle in Mexiko stehen zahlreiche Themen auf dem Programm. Und eine Premiere gab es auch noch: Gemeinsam mit Präsident Felipe Calderón ließ er im Volskwagenwerk in Puebla das neue Modell des VW-Beetle vom Band laufen.
Es sei eine sehr große Freude, in einem „so bedeutenden und aufstrebenden Land“ zu Gast sein zu dürfen, sagte Westerwelle am 15. Juli nach einem gemeinsamen Frühstück mit der mexikanischen Außenministerin Patricia Espinosa: „Länder wie Mexiko gewinnen mehr und mehr an politischer Bedeutung in der gesamten globalen Architektur.“
Beide – Westerwelle und Espinosa – betonten die Vielfältigkeit der deutsch-mexikanischen Beziehungen. So gehe es nicht nur um gute wirtschaftliche Beziehungen, erklärte Westerwelle, sondern die Vertiefung der Beziehungen finde „ausdrücklich auch im gesellschaftlichen Feld“ statt.
Enge Wirtschaftsbeziehungen
Im wirtschaftlichen Bereich sind beide Länder eng miteinander verflochten. Deutschland sei bereits seit zehn Jahren Mexikos wichtigster Handelspartner in der Europäischen Union, hob Espinosa hervor – Automobil- und Pharmabranche seien besonders wichtige Felder. Gleichzeitig warb Espinosa für mehr deutsche Investitionen. Großes Potential böten etwa die erneuerbaren Energien. Außenminister Westerwelle nannte die gute Infrastruktur, Investitionssicherheit und qualifizierte Arbeitskräfte als wichtige Anreize, warum deutsche Unternehmen in Mexiko investieren.
Doch bei dem ersten offiziellen Besuch des detuschen Außenministers in Mexiko geht es nicht nur um Wirtschaftsfragen. Beide Länder arbeiten auch international eng zusammen – etwa in den Vereinten Nationen oder den G20. Westerwelle sagte zu, das Deutschland Mexiko, das 2012 die G20-Präsidentschaft innehaben wird, dabei „aktiv unterstützen“ werde.
Gemeinsamer Kampf gegen organisierte Kriminalität
Konkrete praktische Unterstützung bietet Deutschland Mexiko bereits bei der Bekämpfung der organisierten und Drogenkriminalität, die nach wie vor ein ernsthafte Problem im Land darstellt. So unterstütze Deutschland die mexikanische Polizei etwa durch Ausbildungshilfe oder das Angebot von internationalen Lehrgängen. Es gehe darum, „der organisierten Drogenkriminalität zum Nutzen der ganzen Welt mit rechtsstaatlichen Mitteln“ entgegenzutreten, sagte Westerwelle.
Ein ganz konkretes und anschauliches Beispiel für die engen Wirtschaftsbeziehungen gab es dann im VW-Werk in Puebla: Der Beetle sei ein Symbol für die Freundschaft und Kooperation beider Länder, sagte Außenminister Westerwelle, bevor er das neue Modell mit Präsident Calderón in einer gemeinsamen Probefahrt einweihte.
Mexiko war nach einem Aufenthalt bei den Vereinten Nationen in New York und Kolumbien die dritte Station einer Amerika-Reise des Außenministers. Am 17. Juli wird der Minister auch noch Haiti, das Nachbarland der Dominikanischen Republik besuchen, das im Januar 2010 von einem schweren Erdbeben erschüttert wurde.
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