Dem stimme ich weitgehend zu. Chavismus ohne Chávez ist nicht existenzfähig, zu dominierend ist seine Person. Die jetzigen Machstrukturen unter ihm, in erster Linie das Militär, würden sich mit oppositionellen Kräften vermengen, mit unvorhersehbaren Folgen. Nur würden wohl 70% der Venezolaner dieses Risiko dem Status Quo vorziehen, da es auch Chancen beinhalten würde, die seit langem abgeschafft sind. Sicher, oppositionelle Kräfte sind schwach. Auch wenn es auf bundesstaatlicher und kommunaler Ebene einige fähige und überzeugungskräftige Politiker gibt, die vom Volk mehrheitlich gewählt wurden, verschliesst sich denen der Zugriff auf die Exekutive. Militär und Polizei weisen mafiöse Strukturen auf, was nicht neu ist. Aber unter Chávez haben sie wichtige Teile des kolumbianischen Drogengeschäfts übernommen, verfügen sie nicht nur über ein gewaltiges Arsenal russischer Waffen, sondern auch über enorme finanzielle Mittel und mächtige Verbündete im In- und Ausland. Gegen das Militär wird keine neue Regierung bestehen können, die jetzige besteht ja selbst aus Militärs, den Präsidenten eingeschlossen. Die Frage ist, wer von den zivilen Kräften den militärischen das bessere Angebot macht… Was also könnte schlechter werden?
Was die kubanischen Berater angeht, ausser Hugo Chávez persönlich wünscht in Venezuela wohl niemand Gemeinsamkeiten mit Kuba. Für Kuba wie Kubaner haben die ansonsten sehr toleranten Venezolaner nichts als kalte Verachtung übrig, wie für kein zweites Land oder Volk, was nicht so ganz fair ist. Der Grund liegt darin, dass sie in ihrem eigenen Land von kubanischen Söldnern kontrolliert, schikaniert und bevormundet werden, im Auftrag von Chávez, und dass hier niemand im „Kubanischen Modell“ etwas anderes sieht, als einen Haufen Dreck, Terror, Armut und Hilflosigkeit. Sie sehen sich von Chávez auf den gleichen Weg gedrängt, fürchten eine gleiche Zukunft für Venezuela. Die Realität von „hervorragender freier Bildung und medizinischer Versorgung“ kennen sie aus eigenem Erleben. Nur in Europa glaubt man diese Märchen. – Wie sagte mir erst vorgestern eine Mutter von fünf Kindern: „Lieber eine U.S.A. Kolonie, als eine kubanische!“
Erst ohne Chávez kann es wieder venezolanische Politik geben, wie immer die sein mag. Mit ihm gibt es nur seine persönlichen Vorstellungen. Allein deshalb würde sein Ableben einen raschen und grundlegenden Wandel venezolanischer Politik zur Folge haben.
Die Zukunft Venezuelas ist ungewiss, rosige Zeiten wenig wahrscheinlich. Die Mehrheit des Volkes ist überzeugt, ohne Chávez könnte es nur besser werden. Glücklich, das er noch lebt, sind hier nicht all zu viele. Denn ohne ihn wäre zumindest das Gespenst des vorgeheuchelten Sozialismus vom Tisch, die brutale und absolute Ausbeutung und Unterdrückung des gesamten Landes durch eine einzige Familie.
Gut, aber noch lebt ja der Präsident!
Einen kleinen Fehler hat die Analyse. Chávez hat die Therapie nicht abgebrochen und die Rückkehr kam nicht so überraschend. Immerhin hat er angekündigt, dass er in wenigen Tagen wieder kommen wird und er hat noch in Kuba gesagt, dass der erste Zyklus abgeschlossen ist.
Ein Zyklus einer Chemotherapie dauert nur wenige Tage. Danach wird für 2 Wochen oder mehr pausiert. Es ist logisch, dass er diese Pause in Venezuela macht. Danach wird er wieder nach Kuba fliegen…
Ich glaub, das Thema hatten wir schon an anderer Stelle. Genau wie dort, heißt es auch hier, „unterbrochen“ und nicht „abgebrochen“.
Herr Bauer spricht mir aus dem Herzen.
Ohne Hass oder Unterstellungen.Eine Analyse die schlimmes Erahnen
lässt in jeder Hinsicht.
wie heisst es doch so schön?
der herrgott wird’s schon richten….. und er hält gericht ! ! !
diese analyse hat etwas an realität.
wir hoffen aber sehr dass es heute und morgen noch nicht so weit kommt.
sollten wird einmal zustände haben wie in syrien, gnade uns gott !
Das Szenario von Hr.Bauer macht Angst,obwohl es sehr möglich ist.
Aber sollen wir deswegen Hugo behalten als Presidente ? Ich perönlich
schaue lieber in eine ungewisse Zukunft,als diesen Diktator noch 7 Jahre
zu ertragen.