In den Monaten Juli und August dieses Jahres ist die Abholzung in Amazonien erneut signifikant gestiegen. Dies berichtet das brasilien Magazin unter Berufung auf eine Studie des Instituts für Mensch und Umwelt in Amazonien, Imazon. Demnach stieg die Abholzung im Juli gegenüber dem Vorjahr um fast das Doppelte auf 532 Quadratkilometer. Im August wurde mit 273 Quadratkilometern – eine Fläche grösser als Frankfurt / Main – sogar ein Anstieg um 167 Prozent gegenüber dem identischen Vorjahreszeitraum verzeichnet.
Die Wissenschaftler werten für ihre Studie Satellitenaufnahmen des brasilianischen Weltrauminstituts Inpe aus. Die Zahlen sind jedoch nur begrenzt aussagekräftig, da oftmals die Wolkendecke ein genaue Bestimmung der gerodeten Gebiete verhindert. Im August konnten daher nur 54 Prozent der untersuchten Flächen ausgewertet werden.
Eine deutliche Sprache sprechen die Zahlen jedoch in Bezug auf die Verteilung der zerstörten Flächen in den einzelnen Bundesstaaten des Amazonasgebietes. Hier entfallen 76 Prozent sämtlicher Abholzung oder 208 Quadratkilometer auf Pará, gefolgt von Mato Grosso (23 km², 8%) und Amazonas (16 km², 6%).
Laut dem Untersuchungsleiter der Studie bei Imazon, Adalberto Veríssimo, geht es gerade bei der Abholzung in Schutzgebieten weniger um die kurzfristige Ausbeutung von Tropenholz oder die Herstellung von Weideflächen für die Viehwirtschaft. Vielmehr soll dadurch Druck auf die Regierung in Brasília ausgeübt werden, die Grenzen der Nationalparks und Indianerreservate dauerhaft zu verschieben, um so für die Zukunft mehr nutzbare Flächen entlang der Hauptverbindungswege in der Region zu erzwingen.
Leider kein Kommentar vorhanden!