Nicht nur für die PDVSA ist es schwer geworden, sich dringend benötigtes Kapital zu beschaffen, da ihre Einnahmen konsequent geschröpft werden. Auch der venezolanische Staat kommt mehr und mehr in Bedrängnis. Immer mehr Länder, Banken und Firmen haben begriffen, wie die Dinge in Venezuela stehen. So sicherte Chávez sich denn einen 20 Milliarden Dollar Kredit von China durch einen Liefervertrag über Rohöl für die nächsten 10 Jahre. Der Basis Preis liegt dabei bei $50 pro Barrel, bei höheren Weltmarktpreisen erfolgt ein Aufschlag, dessen Berechnung etwas undurchsichtig ist, da Verrechnung mit Benzinlieferungen von China an Venezuela und von Venezuela an China gewährten Krediten erfolgt. Zur Zeit sollen, laut dem Präsidenten der PDVSA-Eurasia, Asdrúbal Chávez (ein Cousin des Präsidenten der Republik), 242.000 Barrel täglich geliefert werden, in 2012 bereits eine Million Barrel pro Tag.
Kritiker des Abkommens nennen es unwirtschaftlich, aufgrund der enormen Entfernungen, über welche die Produkte zu transportieren sind. Wer die heutigen Transportkosten mit Riesentankern kennt, weiss, dass dieser Faktor belanglos ist. Entscheidender ist, dass China dafür nur 10 Milliarden Dollar in U.S. Währung zahlen muss, den Rest in Yuan, was aus heutiger Sicht ein nicht kalkulierbares Währungsrisiko darstellt. Auch wenn der Dollar selbst nicht über jeden Zweifel erhaben ist, gilt er doch noch immer als der Massstab für alle anderen Währungen. Chávez verschenkt offensichtlich ein gewaltiges Volksvermögen, nur um kurzfristig wieder an ein paar Milliarden zu kommen, nach dem herben Verlust vom Februar 2009.
Ein weiteres kaum kalkulierbares Risiko ist die stark eingeschränkte Fähigkeit der PDVSA, die zugesagten Mengen an Rohöl überhaupt zu fördern. In der Region Maracaibo sind etwa 20.000 Bohrlöcher geschlossen, welche wirtschaftlich fördern könnten, angemessene Wartung, Ersatzteile und qualifiziertes Personal vorausgesetzt. Cousins von Hugo Chávez haben davon so wenig Ahnung wie die Mehrzahl der Tagediebe, die zur Zeit von der PDVSA ihr Einkommen beziehen. Man wird Iraner brauchen und Chinesen, um das wieder in Gang zu bringen, denn andere Fachkräfte werden dafür nicht zu finden sein, sowie sehr, sehr viel Geld. An eine Erschliessung der gewaltigen Orinoco Reserven kann die PDVSA schon gar nicht denken. Chávez eigene Gesetzgebung besagt, dass eine venezolanische Firma zwingend Mehrheits Teilhaber zu sein hat. Das kann ja nur die PDVSA sein. Eine selbstgestellte Falle, denn dadurch muss sie logischerweise auch die Mehrheit des nötigen Kapitals stellen. Und das hat er ihr entzogen, Kredite erhält sie keine.
Die überraschende Insolvenz der Stanford Bank hat aufgezeigt, wer Venezuela in Wirklichkeit schwächt und in welchem Ausmass. Die U.S.A., welche den betrügerischen Bankier verhaftet hat, verhält sich hierbei überraschend diskret, obwohl sie Hugo Chávez durch medienwirksame Anprangerung sehr empfindlich treffen könnten. Hier stellt sich nun erneut die Frage nach dem Verbleib der PDVSA Milliarden. Wir wissen ja, das Geld ist nach einer finanziellen Katastrophe niemals weg, es hat nur ein Anderer. Und der tritt sehr, sehr leise. – Das von amerika21.de gezeichnete Bild dagegen bedient sich der gleichen Methode der Desinformation und Wahreitsverdrehung wie seinerzeit die „Prawda“ und „Neues Deutschland“. Ach ja, der „Völkische Beobachter“ fällt auch in diese Kategorie journalistischer Qualität, wenn auch mit anderen Inhalten. Wenn man dann noch liesst, welche Personen sich mitunter zur Unterstützung von amerika21.de hergeben und mir welchen Argumenten, kann einem übel werden. Hier ein besonders trauriges Beispiel:
“Amerika21.de bietet einen interessanten Blick auf Südamerika mit Informationen und Einblicken, die man in kaum einem deutschsprachigen Medium sonst erhält. Das ist umso wichtiger, als Südamerika eine immer gewichtigere Rolle in der Weltpolitik einnimmt.“
Wolfgang Lieb
Jurist, Mitbegründer der NachDenkSeiten und ehemaliger Politiker der SPD
Die venezolanische Acción Democrática ist auch eine sozialdemokratische Partei und, ebenso wie die SPD, Mitglied der Sozialistischen Internationale. Aber das sind überzeugte Demokraten mit Sinn für Realität. Einen Herrn Lieb würden sie hier achtkantig rauswerfen. Der fände in Venezuela nur in der Partei des durchgeknallten H.C. eine politische Heimat.
Herr Bauer, Das ist ein Top-Artikel. Endlich eine objektive Beurteilung der Situation im Land. Ich übergebe mich jedesmal, wenn ich einen Artikel von der linken Schmierpresse lese. Aus Europa berichtet, ohne Hintergrund. Diese Gekritzele lesen und glauben eh nur linke Randgruppen, die kein Mensch beachtet.
DIESER Artikel bringt es genau auf den Punkt !!!
Hier noch ein kleiner Nachtrag für alle Zweifler. Es gibt eine im Internet seit Jahren verbreitete Liste (auch leicht zu finden für die Redaktion von amerika21.de) von 92 namentlich benannten PSUV Mitgliedern, von denen jeder einzelne bei der kleinen Standford Bank wenigstens eine Million US$ angelegt hatte. Die den entsprechenden Beträge sind aufgeführt. Die Gesamtsumme, kleinere Anlagen als 1 Million nicht eingerechnet, belief sich damals auf lediglich 1.514.671.750,00 US$ (über 1,5 Milliarden). Der Spitzenreiter war dabei der heutige Minister für Infrastruktur, Diasdado Cabello, mit 278 Millionen $.
Doch Vorsicht! Dies war der Stand von April 2004, also nur recht kurze Zeit nach dem vollen Zugriff der Regierung auf die PDVSA. Man hat erst danach so richtig angefangen, diese Firma zu schröpfen. Auch die Stanford Bank damals noch nicht im gleichen Ausmass für Depots bevorzugt, weil diese früher noch nicht die horrenden Renditen versprach, wie in den Jahren danach. Es ging also noch sehr viel auf andere Banken. Das wirklich grosse Geld kam später zu Stanford.
Hier 2 Links, die zu der Liste führen. Natürlich tauchen auch viele engste Familienmitglieder von H.C. auf, nur der König selber nicht.
http://navyoirad-sinlimites.blogspot.com/2009/03/presunta-lista-stanford-bank-sera.html
http://www.tunoticierodigital.com/foro/lista-de-ahorristas-en-stanford-bank-t5786.html
Einfach nur Danke Herr Bauer für Ihre Ausführungen. Auf das Gesummse der unwissenden und ewig Gestrigen, die aus der Geschichte nichts gelernt haben sollte man eigentlich gar nicht eingehen. Die fühlen sich auch noch geehrt wenn mann ihren Bockmist zur Kenntnis nimmt
Der Artikel ist sehr ausgewogen und beschreibt ohne Häme
das Problem, weiter so.
Ohne Häme zu schreiben ist bei diesen gegebenen Voraussetzungen
manchmal sehr schwer.Wir wissen alle,daß ein haufen Monetas in dunkle
Kanäle verschwinden,aber so Personengenau,allen Respekt.Super
recherchiert
Es ist löblich, dass endlich einmal ein Medium über die wahren Gegebenheiten in Venezuela berichtet. Diese Schönfärberei gewisser Medien, deren Schreiberlinge ehemalige Ossis sind, gehört endlich der Marsch geblasen. Bravo!!!
ich habe ihnen schon einmal ins stammbuch geschrieben, dass sie nicht tendenzioes, sondern neutral zu informieren haben. das beurteilen muessen sie schon dem leser ueberlassen. ansonsten sind sie ein lumpenverein, der keine ahnung von den aufgaben des journalismus hat.
Da scheint ja ein Linker erneut die Tatsachen zu verdrehen. Wie ich sehe, handelt es sich hier um einen Leser-Bericht. Typisch linke, rote Hans-Socke. Wahrheiten verdrehen. Anscheinend wurde hier voll in die kommunistische linke Wunde gegriffen. Einfach herrlich.
@dass sie nicht tendenzioes, sondern neutral zu informieren haben.
Genosse Hans, Ostzone ist Geschichte. Hier wird nixen befohlen.
Hhm! Wußte nicht, dass ich ein Stammbuch habe, in dem ich Befehle entgegennehme. Auch nicht, daß Sie mir überhaupt jemals etwas geschrieben haben.
Ich schreibe über das, was ich erlebe und wie ich die Dinge sehe, wobei ich um Objektivität bemüht bin. Eine Meinung zu äußern und Stellung zu beziehen, ist mein Recht, aber nicht zwangsläufig auch die Haltung der Redaktion. Es steht jedem frei, Dinge anders zu beurteilen oder meine Beiträge nicht zu mögen und dies auch zu äußern, nicht aber, mich einem „Lumpenverein“ zuzuordnen (was immer damit gemeint sein soll).
Hans kann nur einer sein – der NICHT in VE lebt … !!
@ Pandora
Da bin ich nicht so sicher. Erstens benutzt er keine Umlaute, was in D. ungewöhnlich wäre. Zweitens hab ich hier schon Deutsche erlebt, die weit links von Chávez stehen. „Die Linke“ hat auch hier im Land ihre Vertreter und Sympathisanten. Die Leute der Friedrich-Ebert-Stiftung sind dagegen recht moderat, nicht selten Anti-Chavista.
Ja , das kann natürlich auch sein …
Ansonsten ,
die „Sympathisanten“ , welche ich HIER hab kennen gelernt – haben den sogenannten“Dreck am Stecken“ und sind nur links aus Angst , dass man ihnen ihr „Hab und Gut“ weg nimmt … dafür würden sie sogar einen „Pakt mit dem Teufel“ eingehen …. oder sollte ich sagen – haben sie ja schon ?!
Oder solche,die in Deutschland Dreck am Stecken haben,und schnell mal
nach Venezuela auswandern.Da kenn ich einige auf der Insel.Sind auch
Holländer und andere Nationalitäten dabei.Es stimmt,daß in Venezuela
auf der Tastatur keine Umlaute zu finden sind,ist aber in Holland,England
auch so.Wir wohnen in Venezuela und haben einen Laptop mit Umlauten.
Einwanderer,die nicht den finanziellen Hintergrund haben,sind hier alle gescheitert,und waren alle Chavezanhänger.Man kann hier keinesfalls
mit Harz 4 sein Leben bestreiten.Diese haben in Deutschland keine Per-
spektive und hier noch weniger.Ohne Geld bist du hier noch ärmer dran
als die ärmsten Venezolanos.Ich kenne auch welche,die viel Geld haben,
Die hier nur wegen ihrer Gesundheit vor Jahren auf die Insel kamen,und
trotzdem Chavez hassen wie die Pest.Der Kommentar von Urs zeigt uns
daß Hans ein Ossi sein muss,sonst hätte er nicht so beleidigend darauf reagiert.Alle blauäugigen Einwanderer ohne größere Ersparnisse,leben
hier nach kurzer Zeit schlimmer als Hunde auf der Straße.