Die peruanische Regierung verurteilt den Putsch in Honduras, erkennt allerdings die kürzlich stattgefundenen Wahlen und den neu gewählten Präsidenten an.
Anlässlich des bevorstehenden Besuches des Präsidenten von Brasilien, Luiz Inácio Lula da Silva, teilte der peruanische Außenminister José Antonio García Belaúnde mit, dass die Wahlen in Honduras differenziert zu betrachten seien. „Wir verurteilen den Putsch, aber wir akzeptieren den Ausgang der Wahlen. Es gilt zwischen diesen beiden Aspekte zu unterscheiden“, teilte er mit. Belaúnde reagierte damit auf die Forderung des Präsidenten von Venezuela, Hugo Chávez, der anlässlich der Sitzung der Mercosur-Länder die Regierungen von Kolumbien und Peru angesichts der Anerkennung der Wahlen in Honduras heftig kritisiert hatte.
Die vor einer Woche stattgefundenen Präsidentenwahlen stoßen international auf Ablehnung. Außer den USA, Costa Rica, Kolumbien Peru und Panama wurde das Ergebnis der Wahlen von keinem anderen Staat anerkannt. Brasilien, Venezuela, Uruguay und Argentinien verurteilten die Wahlen als nicht legitim und weigern sich das Ergebnis anzuerkennen. Der für heute geplante Besuch des neuen honduranischen Praesidenten Porfirio Lobo in der Dominikanischen Republik wurde kurzfristig abgesagt.
Gleichzeitig gab Belaúnde bekannt, dass der Besuch des brasilianischen Präsidenten hauptsächlich der Vertiefung und Ausweitung der bestehenden bilateralen Beziehungen dient. Luiz Inácio Lula da Silva wird anlässlich seines Besuches in Lima am Freitag mit seinem peruanischen Amtskollegen Alan Garcia die „Expo Brasil 2009“ in Lima eröffnen.
Derweil hat die Putschregierung in Tegucigalpa keine Genehmigung für eine Ausreise Zelayas erteilt. Der gestürzte Präsident harrt seit dem 21. September in der brasilianischen Botschaft aus und wollte auf Einladung des mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón nach Mexiko fliegen. Der Transfer sollte in der gestrigen Nacht zunächst mit einem Diplomatenfahrzeug der US-Botschaft zum Flughafen der honduranischen Hauptstadt erfolgen, wo eine Maschine der mexikanischen Regierung warten wollte. Diese bekam jedoch keine Landeerlaubnis und wartet nun in El Salvador auf weitere Befehle.
Die Wahlen anzuerkennen ist ja ein Witz! Trotz massiven Druck des Regimes gingen kaum Leute zu der Wahl. Zwar sagte das Putschregime anfangs es hätte eine Beteiligung von über 60% gegeben, aber selbst das Regime hat zugeben müssen, dass die Wahlbeteiligung unter 50% lag. Auch die nicht ganz unabhängigen Beobachter konnten die ersten Zahlen der Putschisten nicht bestätigen.
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