Staatliche Kontrollen haben Venezuela zu einem der ärmsten Länder Lateinamerikas gemacht. Die seit Jahren geltenden Preiskontrollen für Grundnahrungsmittel sollten eigentlich die Versorgung der Armen gewährleisten, das sozialistische Modell hat sich für die venezolanische Wirtschaft genauso wie in anderen Ländern allerdings als verheerend erwiesen. Die Übernahme des Privatsektors wird niemals ein Rezept für wirtschaftlichen Erfolg sein, sorgt lediglich für Kapriolen ohne Ende. Die Wurzel des Problems ist das schon längst gescheiterte Wirtschaftsmodell selbst: der noch vom verstorbenen Chávez entwickelte Staatssozialismus. Präsident Maduro, gelernter Busfahrer und auf Kuba ausgebildeter Marxist, gilt als wirtschaftlicher Analphabet und macht für das selbst produzierte Chaos einen Wirtschaftskrieg verantwortlich. Ins Visier der Sozialisten sind nun die Bäckereien geraten, das Regime droht mit empfindlichen Geldbußen und Verstaatlichung.
Venezuela produziert keinen Weizen und stützt sich auf Einfuhren aus dem Ausland. Das Getreide wird von der Regierung gekauft, in Mühlen werden Getreidesorten wie Weizen, Roggen und Dinkel zu Mehl verarbeitet und dann zur weiteren Verarbeitung verteilt/zugeteilt. Das Regime beschuldigt nun die Bäcker, für die Brotknappheit im Land verantwortlich zu sein. Um ihre Gewinne zu maximieren verwenden die Handwerksbetriebe demnach das ihnen zugeteilte Mehl, um zum Beispiel Kaffeegebäck oder Kuchen zu backen – anstatt einfaches Baguette-Brot, dessen Preis von der Regierung kontrolliert wird.
Die neue Regelung für venezolanische Bäcker sieht vor, dass neunzig Prozent des zugeteilten Mehls für Brot und nur zehn Prozent für Gebäck und Kuchen verwendet werden darf. Ebenfalls muss eine ständige/durchgängige Versorgung von Brot von 07:00 bis 19:00 Uhr Ortszeit gewährleistet und sichergestellt sein, dass die für den nächsten Tag benötigte Ware bereits am Vortag produziert wird.
Präsident Nicolás Maduro gab bekannt, dass Inspektoren 709 Bäckereien in der Hauptstadt Caracas überprüfen um sicherzustellen, dass die neuen Regeln eingehalten werden. „Wenn diese Spekulanten weiterhin das Brot vor dem Volk verbergen, werden sie die volle Härte/Wucht des Gesetzes zu spüren bekommen. Sie werden zahlen und ich schwöre, dass die Verantwortlichen für den Brotkrieg zur Rechenschaft gezogen werden“, so Maduro im staatlichen TV. Vizepräsident Tareck Zaidan El Aissami Maddah warnte zudem davor, dass „Bäckereien, die den Regeln nicht folgen, von der Regierung besetzt werden“.
Der Verband der venezolanische Bäcker (Fevipan) weist darauf hin, dass nicht mehr Brot produziert werden kann – es sei denn die Produzenten erhalten mehr Mehl. „Wenn es endlich einmal Mehl gibt, verkaufen/produzieren wir Brot. Lieferungen erfolgen allerdings nur alle 15 oder 20 Tage“, so ein Sprecher der Organisation. Laut Fevipan liegen die staatlichen Einfuhren von Weizen in diesem Jahr weit hinter dem, was für eine ausreichende Versorgung benötigt wird.
Update, 17. März
In Caracas wurden am Donnerstag zwei Bäckereien enteignet, vier Personen festgenommen und die Betrieben nach Angaben des Regimes „in die Hände der Lokalen Komitees zur Versorgung und Produktion (Comités Locales de Abastecimiento y Producción, CLAP) übergeben.
Hoffentlich verstaatlichen sie Bäckereien. Dann gibt es bald gar kein Brot mehr. Vielleicht wird das Volk dann wach.
Ich befürchte eher verhungert das Volk als das es wach wird.
so lange es genug Abfall in den Straßen gibt werden diese Traumtänzer nicht verhungern.
Leider wahr
verhungerte rebellieren nicht…! Maduro ist nicht Dumm
Dumm schon, aber raffiniert!