Dole zahlt Abfindung für Arbeiter in Nicaragua, Honduras und Costa Rica

Datum: 12. August 2011
Uhrzeit: 07:40 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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► Keine Angaben über Höhe der Vereinbarung

Die amerikanische Dole Food Company, weltgrößter Anbieter von frischem Obst, frischem Gemüse und frischen Schnittblumen, zahlt eine Wiedergutmachung in unbekannter Höhe an Arbeiter in Nicaragua, Honduras und Costa Rica. Dole wurde vorgeworfen, das giftige und mittlerweile verbotene Schädlingsbekämpfungsmittel DBCP illegal auf deren Plantagen angewendet zu haben. Die Vereinbarung wurde als historisch bezeichnet.

Die außergerichtliche Einigung wurde nach mehrmonatigen Verhandlungen zwischen der Firma und der Anwaltskanzlei Provost Umphrey (Texas) erzielt. Diese vertritt die Ansprüche des Geschädigten in den Vereinigten Staaten. Von der Vereinbarung profitieren rund 3.153 Personen in Nicaragua, 1.000 in Honduras und 700 in Costa Rica.

Zwischen 1973 und 1980 traten bei Arbeitern auf den Bananenplantagen von Dole ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Unfruchtbarkeit, Krebs und Geburtsfehler (Kinder) auf. Dies soll auf den Einsatz von giftigen Agrochemikalien zurückzuführen sein. Das Unternehmen bestreitet, dass es wissenschaftliche Beweise für diese toxischen Wirkungen gebe. Die Arbeitnehmervertreter und die Vereinigung der Kläger bezeichneten das nun vereinbarte Abkommen als historisch. Schätzungsweise 300 der 3.153 nicaraguanischen Kläger sind bereits gestorben , so dass die Entschädigung an ihre Erben gezahlt wird.

Insgesamt wurden in mehr als elf Jahren 17.000 Anträge auf Entschädigung eingereicht. Die Höhe soll laut einem Sprecher des Unternehmens bei rund 40 Milliarden Dollar gelegen haben. „Aus Gründen der Vertraulichkeit machen wir über die Höhe der nun gezahlten Abfindung keine Angaben“, so die offizielle Erklärung.

Die Dole Food Company wird wegen ihrer als gewerkschaftsfeindlich wahrgenommenen Politik und den Versuchen, kritische Stimmen mundtot zu machen, kritisiert. Größeres Aufsehen erregte sie 2009, als sie versuchte, die Aufführung des Dokumentarfilms „Bananas!“ zu verhindern. Im Juli 2009 erklärte Greenpeace, wer Produkte der Firma kaufe, leiste Beihilfe zur Zensur gegenüber kritischen Medien.

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  1. 1
    Heiko

    Endlich! ist was geschehen auch wenn das geld niemanden wieder lebendig und gesund macht so ist es doch ein wichtiger schritt und ein sieg für die „armen“ und das geld wird in den familien dringend gebraucht!
    hoffen wir auf eine schnelle auszahlung damit die leute auch ihre arztbesuche bezahlen können.
    der lange kampf hat sich gelohnt!…

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