Es wird gehämmert, gebohrt, geschraubt: rund 18 Stunden vor dem populärsten Musikfestival der Welt wird in der Cidade do Rock in Rio de Janeiro noch an den letzten Feinheiten arbeitet. Längst ist nicht alles fertig für die große Eröffnungsshow am Freitagabend Ortszeit. Fehlende Lampen werden aufgehangen, Scheiben geputzt, Regale eingeräumt, Computer- und Kassensysteme installiert und letzte Dekorationen befestigt.
Denn Rock in Rio 2011 hat mehr zu bieten als Musik. Zwar werden sich auf nicht weniger als vier Bühnen nationale und internationale Künstler an insgesamt sieben Festivaltagen bis jeweils in die frühen Morgenstunden die Klinke in die Hand geben, auch einen Freizeitpark und einen riesigen Shopping- und Gastronomiebereich haben die Organisatoren in die Rockstadt integriert.
Und so wuseln Hunderte eifrige Helfer im Scheinwerferlicht durch die längst hereingebrochene Nacht, während auf der Hauptbühne die Künstler sich mit einer letzten Probe auf den kommenden Auftritt vorbereiten. Die Spannung liegt in der Luft. Bereits am frühen Morgen werden sich zahlreiche Rockfans erwartungsvoll an den Eingangstoren drängen, und diesen soll nach dem Willen der Organisatoren eine perfekte Show geboten werden. Ein unvergessliches Fest ohne jegliche Pannen soll hier in der Geburtsstadt des Festivals ausgerichtet werden. Und dementsprechend schwer liegt die Verantwortung auf den Schultern aller Beteiligten des Megaevents.
Nach 1995, 2001 und 2011 gastiert damit Rock in Rio zum vierten Mal in der „Cidade Maravilhosa“, der wunderbaren Stadt. Am 23., 24., 25. sowie 29., 30. September und 01. und 02. Oktober verwandelt sich damit das streng abgesperrte Gebiet im Vorort Riocentro zu einem Hexenkessel. Die jeweils 100.000 Eintrittskarten der zunächst sechs geplanten Veranstaltungstage waren binnen weniger Tage ausverkauft, so dass die Organisatoren sogar noch einen Extratag einrichteten. Die dargebotenen Stilrichtungen reichen dabei von Pop bis Hardrock, selbst Techno wird auf einer Nebenbühne zu hören sein. Zudem konnte bekannten Namen wie Elton John, Stevie Wonder, Shakira und Rihanna genauso für den Event gewonnen werden wie Lenny Kravitz, die Red Hot Chili Peppers, System of a Down, Metallica oder Guns’N’Roses.
agência latina press hat sich bereits auf dem Gelände umgesehen und präsentiert nachfolgend einige erste Eindrücke, wie sich die Cidade do Rock bei Nacht dem Besucher präsentiert. Das extra für den Event eingerichtete Gelände ist komplett gepflastert oder betoniert und teilweise mit Kunstrasen ausgelegt.
Im Schlamm wird also keiner der Besucher versinken, haben die Meteorologen doch für das Wochenende Niederschläge angekündigt. Zudem besticht die Anlage nach Aussagen der Veranstalter durch eine ausgeklügelte Infrastruktur, die nicht nur Wartezeiten im Gastronomiebereich oder bei den sanitären Anlagen verhindern soll. Auch in Punkto Sicherheit wurde viel investiert. So wird das komplette Gelände von mehr als 30 Kameras überwacht, neben den privaten Sicherheitskräften sind noch weitere 600 Polizisten während sämtlicher Veranstaltungstage im Einsatz.
Rio de Janeiro selbst freut sich auf den Megaevent. Es sei Zeit, dass Rock in Rio wieder in die Geburtsstadt komme, so der allgemeine Tenor. Dabei störe es keineswegs, dass das Festival ein wenig an Originalität verloren habe und damit natürlich nicht mehr den „Spirit“ der Erstausgabe vor 26 Jahren habe.
Die Millionenmetropole unter der Zuckerhut wird jedoch auch in Zukunft fester Bestandteil im Terminplan der Weltmarke „Rock in Rio“ sein. Sowohl 2013 als auch 2015 soll das Festival nach willen von Organisatoren und Stadtverwaltung erneut an die Copacabana kommen.
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