Beim Musikmarathon Rock in Rio hat sich die Situation bei den sanitären Einrichtungen kaum verbessert. Dies bestätigten Mitarbeiter der Gesundheitsbehörden (Vigilância Sanitária) vor Ort agência latina press. Seit Beginn des Festivals am 23. September sei an jedem Veranstaltungstag ein Mängelbericht aufgrund unhygienischer Zustände sowie fehlender Seife oder Toilettenpapier ausgestellt worden.
Wie es das Gesetz vorschreibt, wurde von der Behörde zudem ein Bußgeld verhängt und bei jedem weiteren Verstoß kontinuierlich erhöht. „Das Bußgeld ist aber viel zu niedrig. Das ändert nichts an der Situation. Wir machen jeden Tag unseren Rundgang und schreiben die Mängel auf. Aber leider hat sich gar nichts verbessert“ so eine Mitarbeiterin, die namentlich nicht genannt werden wollte.
In den Toiletten selbst herrscht oftmals das blanke Chaos. Die Reinigungskräfte kommen dem Ansturm kaum nach, zudem nutzen männliche Festivalbesucher oft auch Ecken, Wände oder Blumentöpfe als provisorisches Pissoir. Trotz der nach oben offenen Installation liegt daher ein strenger Uringeruch über den sanitären Einrichtungen. Die Mitarbeiter fordern daher den Einsatz von mehr Sicherheitspersonal, welches das Gebaren unterbinden soll.
Auch beim Müll hat sich wenig verändert. Obwohl die Organisatoren den Einsatz von mehr Personal versprochen und zusätzliche Abfallbehälter aufgestellt haben, sind große Bereiche der Anlage von Unrat übersäht. Schuld trifft hier jedoch erneut die Rockfans, die oftmals ihre Abfälle einfach auf den Boden werfen, anstelle die wenigen Meter zum nächsten Papierkorb zu laufen. Diese Unart hatten die Veranstalter schon nach den ersten Festivaltagen kritisiert, sind aber anscheinend erneut auf taube Ohren gestoßen.
Am morgigen Sonntag geht Rock in Rio 2011 mit der mit Spannung erwarteten Show von Guns N’Roses zu Ende. Daher können die Verantwortlichen nur noch aus den Erfahrungen des diesjährigen Musikmarathons lernen und für die kommende Ausgabe 2013 entsprechende Änderungen vornehmen.
Ein Mitarbeiter des auf dem Gelände im Einsatz befindlichen privaten Sicherheitsdienstes hat dafür auch schon den passenden Vorschlag parat: wer nicht die Toiletten benutzt oder Abfall auf den Boden wirft, soll einfach rausgeschmissen werden. Nur so könne man die Musikfans erziehen!
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