Rio de Janeiro selbst wurde dadurch ebenfalls das Ziel von Musikfans, die zumindest einen der sieben Tage in der „Cidade do Rock“ verbringen wollten. Wie die Tourismusbehörde der Stadt nach Festivalende bestätigte, hat Rock in Rio 2011 umgerechnet rund 370 Millionen Euro in die Kassen der Metropole gespült. Die Hotels verkündeten zudem eine durchschnittliche Auslastung von über 90 Prozent. 350.000 Touristen waren für das Festival in die „Cidade Maravilhosa“ gekommen, ein Viertel davon aus dem Ausland.
Das Publikum vor Ort in der „Rockstadt“ feierte und vergnügte sich selbstverständlich ebenfalls mehr als ausgelassen. Aber nicht nur die knapp 160 großen und kleinen Shows auf den vier Bühnen zogen die Besucher in den Bann, auch die zahlreichen anderen Attraktionen, die durch den Kauf der mit 80 Euro nicht gerade billigen Tageskarte kostenfrei zu nutzen waren, waren mehr als gefragt. Über 83.000 Personen bestiegen dabei Riesenrad, Achterbahn und Freifall-Turm oder passierten an einer Seilbrücke die „Palco Mundo“ benannte Hauptbühne. Kleine Spielereien und andere Einzeldarbietungen von Artisten und Magiern verkürzten dabei die Wartezeiten bis zum nächsten musikalischen Highlight und ließen somit kaum Langeweile aufkommen.
Dass natürlich auch die vielen Event-Stände der Sponsoren gut besucht waren, bedarf dabei fast keiner Erwähnung mehr. Lediglich die langen Schlangen und die damit verbundenen Wartezeiten von teilweise mehreren Stunden vor den zahlreichen Attraktionen trübten ein wenig das anschließend dann meist doch eher kurze Vergnügen. Auch an den Essens- und Getränkeständen standen sich die Besucher im wahrsten Sinne des Wortes Löcher in den Bauch. Dabei sind selbst hier Rekorde zu vermelden. Bei der brasilianischen Fast-Food-Kette Bob’s gingen an den sieben Tagen insgesamt 448.000 Hamburger über die Theke, an einem Veranstaltungstag wurde mit 79.112 Stück sogar ein 26 Jahre alter Rekord gebrochen. Bei der ersten Ausgabe von Rock in Rio 1985 hatte McDonald’s an einem Tag 58.175 Hamburger verkauft und sich damit einen Platz im Guiness Buch der Rekorde gesichert.
Zudem fanden 21.000 Burritos, 25.522 Portionen Pasta und 55.783 Pizzen ihren Weg in den Mägen hungriger Musikfans. Nachgespült wurde mit Unmengen von Wasser, Erfrischungsgetränken und natürlich auch mit Bier. 1,7 Millionen Becher oder 700.000 Liter des beliebten Gerstensaftes konnte eine niederländische Großbrauerei absetzen, und dies unter anderem auf ungewöhnliche Weise: mit einem etwas mehr als 11 Liter fassenden Bier-Tornister gingen zahlreiche Verkäufer kontinuierlich über das Gelände und schenkten den Durstigen einfach immer wieder nach. Allerdings wurden die unverhältnismäßig hohen Preise von den Besuchern immer mehr kritisiert, so dass die Musikfans am zweiten Festivalwochenende dann zumindest auch eigene Sandwiches und alkoholfreie Getränke mitbringen durften.
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