Im Nordosten Brasiliens, im Bundesstat Maranhão, liegen die Lençois Maranhenses (Bettlaken von Maranhão). Düne – Lagune – Düne – Lagune – Düne – Lagune, ungefähr 50.000 Stück, ein unfassbares Naturschauspiel. Ein gewaltiges Dünenmeer, welches 70 Kilometer der Küste besetzt und sich bis 50 Kilometer landeinwärts erstreckt, bildet die wasserreichste Wüste der Erde. Unglaubliche Landschaften, in denen sich unzählige Lagunen mit türkisgrünem bis hin zu dunkelblauem Süßwasser befinden, bilden einen starken Kontrast zu den schneeweißen Sanddünen, die bis zu 40 Meter hoch aufragen.
Die Lençóis Maranhenses bilden den gleichnamigen, 155.000 Hektar großen Naturpark und beginnen direkt am Meer. Sie ziehen sich über 30 Kilometer weit ins Landesinnere hinein und haben eine Gesamtfläche von 270 Kilometern. Tatsaechlich wären sie eine große Wüste, wenn es in dieser Gegend nicht ungefähr bis zu 300-mal mehr regnen würde als wie in der Sahara. Dadurch bilden sich unzählige Lagunen voll von 28 Grad warmem und kristallklarem Süßwasser, in denen manchmal kleine Fischchen schwimmen.
Allerdings gilt dies nur für die Regenzeit, die von Mitte Januar bis Ende Juni dauert. Danach sind die herrlichen Lagunen innerhalb weniger Wochen ausgetrocknet. Die ist nicht verwunderlich, herrschen doch Temperaturen bis zu 45 Grad in diesen trockenen Monaten.
Die Winde bewegen sich mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 km / h, vor allem in den Monaten September und Oktober. Palmen, Büsche und kleine Häuser verschwinden unter den ewig wandernden Dünen. Die Wandergeschwindigkeit der Dünen beträgt etwa 20 Meter in Jahr. Viele Dörfer mussten ihnen im Laufe der Jahre weichen.
Am Rande der Dünen, in denen es keine Straßen gibt, leben einige Fischer ohne festen Wohnsitz. Dies sind „Fischer auf Zeit“. In den regenreichen Monaten fischen sie an den kristallklaren Flüssen. Oftmals haben sie nur eine Decke und einen Ballen Stroh zum übernachten dabei. Wenn der Sommer kommt, (die Trockenzeit), werden die Fische knapp und die natürlichen Gegebenheiten für einen längeren Aufenthalt sind nicht mehr gegeben. Die Fischer ziehen weiter und versuchen mit anderen Mitteln, vor allem in der Landwirtschaft, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten.
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