Laut einer Studie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sichern sich in Lateinamerika und der Karibik global tätige Unternehmen und private Investoren aus Industrie- und Schwellenländern immer mehr große Agrarflächen für die Nahrungsmittelproduktion. In siebzehn Ländern der Region wurde die Landnahme (Land Grabbing) eingehend untersucht und ist nach Ansicht der Experten nicht nur auf Brasilien und Argentinien beschränkt.
Die Analyse ergab, dass Preisschwankungen bei Nahrungsmitteln und Agrotreibstoff-Produktion die Hauptgründe für Landnahmen unter Beteiligung ausländischer Regierungen in ganz Lateinamerika sind. „Das Phänomen der Konzentration von ausländischem Besitz von Grundstücken und Wertschöpfungsketten der Agroforstwirtschaften sind ein Problem, da ein Großteil der Region davon betroffen ist“, betont das Dokument.
Demnach müssen die Regierungen der Region Wege finden, die einen negativen Prozess der Konzentration ausländischen Besitzes von Landfläche auf die Ernährungssicherheit und die Beschäftigung in der Landwirtschaft von kleinbäuerlichen Familienbetrieben vermeiden.
„Wir verzeichnen einen massiven Anstieg der Interessen an ausländischen Investitionen in die Landflächen der Region. Es ist viel mehr als bisher angenommen und findet entweder in Form von Investitionen oder Landraub statt. Wir stehen vor einer neuen Welle der Entstaatlichung des Bodens“, teilte Martine Dirven, Spezialistin für ländliche Entwicklung in Südamerika, mit.
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