In Mexiko sind am Montag fünf Polizisten verhaftet worden, die im Verdacht stehen, einen Gefangenen gefoltert zu haben. Auf einem Video (siehe unten) ist zu sehen, wie Sicherheitskräfte einen Mann mit dem Kopf mehrfach in einen mit Wasser gefüllten Eimer tauchen. Der Kopf des Opfers steckt in einem Stoffsack, die Hände sind auf dem Rücken gefesselt.
Der Vorfall soll sich vor gut einem Monat im Stadtteil Tepito in der Hauptstadt Mexiko-City ereignet haben. Bereits kurz danach tauchte das Video im Internet auf und sorgte in dem vom Drogenkrieg erschütterten Land für anhaltende Diskussionen über brutale und unverhältnismässige Polizeigewalt. Die Staatsanwaltschaft nahm die Ermittlungen auf.
Die Amtszeit von Präsident Felipe Calderón ist gezeichnet von einer Offensive der Sicherheitskräfte gegen die im Land herrschenden Drogenkartelle. Diese haben eine unvergleichliche Gewaltwelle losgetreten, der in den vergangenen fünf Jahren fast 50.000 Menschen zum Opfer gefallen sind.
Menschenrechtsorganisationen werfen jedoch auch Polizei und Armee beim Vorgehen gegen das organisierte Verbrechen zahlreiche Straftaten vor, darunter systematische Folter und Mord. Bislang wurde dafür jedoch kaum eine Beamter zur Rechenschaft gezogen. Zahlreiche Aktivisten gehen daher davon aus, dass die Regierung dieses Vorgehen unterstützt und haben den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag angerufen, die Verwicklungen von Calderón und anderer hochrangiger Regierungsbeamte in die Menschenrechtsverstöße zu untersuchen.
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