Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinejad hat auf einer fünftägigen Lateinamerika-Reise Venezuela, Nicaragua, Kuba und Ecuador besucht. Fernab der Heimat diskutierte er dabei nach eigenen Worten mit „Gleichgesinnten, die ebenso wie Iran eine antiimperialistische Haltung einnehmen“. Mit den Staaten der linken, antiimperialistischen Achse in Lateinamerika, teilt der Regierungschef des islamischen Gottesstaates eine tiefe Abneigung gegenüber den USA.
Von den jeweiligen Staatschefs übertrieben herzlich begrüßt, verurteilte er den Kapitalismus, kritisierte die USA und verteidigte die Vorteile der Wirtschafts-und Handelsbeziehungen zwischen Iran und seinen Partner in dieser fernen Region. „Diese Reise von Präsident Ahmadinedschad sollte offenbar seine internationale Position und sein angeschlagenes Image zu Hause verbessern, weil seine Regierung zunehmend isoliert ist“, erklärte Demetrio Boersner, Professor für Internationale Studien an der Universität von Venezuela. „Neben dem zunehmenden Druck durch internationale Sanktionen hat Ahmadinejad zunehmend Schwierigkeiten, sich an der Macht zu halten. Es gibt nicht nur Kritik an seiner Wirtschaftspolitik und Missbrauch der Macht, es gibt gelegentlich heftige politische Kämpfe zwischen Ahmadinejad und Irans obersten Führer, Ayatollah Ali Chamenei“, so Boersner.
Wie die „New York Times“ am Freitag (13.) berichtete, nahm selbst US-Präsident Barack Obama mit der höchsten Autorität im Iran über „geheime Kommunikationskanäle“ Kontakt auf. Ungewöhnlich scharfe warnte er: Falls Teheran tatsächlich wie angedroht die Öltransporte im Persischen Golf unterbrechen sollte, wäre damit eine „rote Linie“ überschritten. Die Europäische Union wird in Kürze entscheiden, ob sie ihre eigenen Sanktionen ausweiten wird.
Während sich die Staatschefs der vier besuchten lateinamerikanischen Länder in Solidaritätsbekundungen zu dem holocaustleugnenden Ahmadinejad badeten, zeigte das Fehlen von Brasilien auf Ahmadinedschads Route ein wahres Spiegelbild der Distanzierung zum Iran. Dilma Rousseff, Präsidentin der größten Volkswirtschaft in Lateinamerika, reduzierte bereits im ersten Jahr ihrer Amtszeit die Handelsbeziehungen mit Teheran um 73 Prozent. Rousseff verurteilte die iranische Regierung über die dort herrschende Menschenrechtslage unverblümt. Das Staatsoberhaupt kritisierte scharf die Todesstrafe durch Steinigung bei einigen iranischen Frauen. „Als Frau kann ich diese mittelalterlichen Praktiken nicht akzeptieren. Es gibt keine Entschuldigung. Ich werde in diesem Punkt keinerlei Zugeständnisse machen“, so Rousseff. „Brasilien ist ein friedliebendes Volk und wir werden uns nur mit anderen friedliebenden Nationen unterhalten“, fügte sie hinzu.
Die Länder, welche Ahmadinejad auf seiner Lateinamerika-Tour besuchte und mit Abschlüssen von verschiedenen Handelsabkommen den Beweis für eine Nichtisolierung des Irans bezeugen wollte, werden aufgrund ihrer Größe, wirtschaftlichen Leistung und geographischen Lage dem Land im Falle einer militärischen Konfrontation nicht helfen können.
Falls der nächste U.S. Präsident Mitt Romney heissen sollte, wird es auch für Leute vom Schlage Castros, Chávez und Morales eine rote Linie geben, die sie allerdings schon lange überschritten haben. Dann werden sie sich heulend und zähneklappernd den friedliebenden Obama zurück wünschen.
diese abneigung teilen viele, viele menschen in der welt auch. mit dieser us-arroganz sind keine freunde zu finden.
Schon richtig. Allerdings muss man scharf zwischen einigen Machtgruppen der U.S.A. und der Masse des Volkes unterscheiden. Überwiegend leben dort Menschen mit einem sehr gesunden Empfinden für Demokratie, Gerechtigkeit und Fairness.
Die Machthaber in Venezuela, Kuba und Iran verkörpern ja ganz extrem das Gegenteil des Volkswillens, und niemand wird, nur wegen ein paar macht- und geldgeilen Pseudo-Bolschewiken oder mittelalterlichen Mullahs an der Spitze ein ganzes Volk schlecht reden.