Indigene protestieren gegen Landpolitik von Correa

protest

Datum: 08. März 2012
Uhrzeit: 13:49 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Präsident sprach bereits von Destabilisierungsversuch

Ecuadors größter Interessenverband für Indigene (CONAIE) plant einen zweiwöchigen Protestmarsch in die Hauptstadt Quito. Die Ureinwohner protestieren gegen die Land-und Wasser-Politik des linksgerichteten Staatsoberhauptes Rafael Correa, der angesichts der Proteste bereits wie gewohnt von einem „Destabilisierungsversuch“ seiner Regierung sprach.

Der Marsch soll am Donnerstag (8.) in Pangui (Provinz Zamora-Chinchipe) starten und am 22. März nach 700 Kilometern die Hauptstadt Quzito erreichen. Die Indigenen werden bei ihren Forderungen von der Movimiento Popular Democrático (MPD), einer revolutionären kommunistischen Partei mit marxistisch-leninistischer bzw. maoistischer Ausrichtung, unterstützt. Für die nächsten Tage sind Massendemonstrationen in der Hauptstadt angekündigt.

Die ecuadorianische Regierung hatte am Montag (5.) mit der chinesischen Firma Ecuacorriente einen Vertrag über den Abbau riesiger Kupferreserven unterzeichnet. Präsident Rafael Correa bezeichnete das Abkommen als eine neue Ära, welches Ecuador zum wichtigen Akteur auf dem internationalen Markt für Mineralien mache. Mehrere Umweltschutzorganisationen und der Dachverband der indigenen Völker Ecuadors kündigten massive Proteste gegen das Vorhaben der linken Regierung von Correa an.

Ecuacorriente, ein Tochterunternehmen der in Kanada ansässigen Corriente Resources (von den chinesischen Gesellschaften Tongling Nonferrous Metals Group und China Railway Construction kontrolliert), will in den Abbau der Lagerstätten rund 1,4 Milliarden US-Dollar investieren. Damit wird die Tür für einen großflächigen Bergbau im Anden-Land geöffnet, mindestens zwanzig Projekte mit bedeutenden Vorkommen an Gold, Silber und Kupfer befinden sich bereits im Stadium der fortgeschrittener Entwicklung.

„Mit dem Marsch für Wasser, Leben und Würde der Völker, protestieren wie gegen die Regierungspolitik. Das Vorhaben verletzt die sozialistische Verfassung von 2008″, verkündete Humberto Cholango, Präsident des Bündnisses der indigenen Nationalitäten Ecuadors (CONAIE). Gleichzeitig kritisierte er den Kongress wegen der Kriminalisierung des sozialen Protestes und forderte die Entlassung von einigen Regierungsbeamten.

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