Laut einem Bericht der Vereinten Nationen ist die Produktion von Coca-Blättern, die als Rohstoff für Kokain dienen, in Bolivien in den letzten Jahren gesunken. Nach dem Bericht des UN-Büros für Drogen-und Verbrechensbekämpfung sind die Anbauflächen für den Cocastrauch in dem südamerikanischen Binnenstaat um 12 Prozent zurückgegangen. Das ist die erste große Rückgang der Coca-Produktion seit dem Amtsantritt von Präsidenten Evo Morales im Jahre 2006.
Die Heimat des Cocastrauches liegt an den Osthängen der Anden von Peru, Bolivien bis Kolumbien. Hier wächst der Cocastrauch in Höhen zwischen 300 und 2000 m ü.d.M. Diese Länder sind auch heute noch die Hauptanbaugebiete für Coca mit einem Anteil an der weltweiten Ernte (Stand 2010) von 39,3 % in Kolumbien, 45,4 % in Peru und 15,3 % Bolivien. Die Produktion von Coca in kleinen Mengen ist in Bolivien legal.
1859 gelang es Albert Niemann, Kokain aus den Pflanzen zu isolieren und dieses als schmerzbetäubendes Medikament zu gebrauchen. Kokain wurde im 20. Jahrhundert zu einer verbreiteten Droge. Gleichzeitig wurde der Coca-Anbau zum internationalen Politikum. Die USA machten auf viele lateinamerikanische Länder Druck, den Anbau zu verbieten und die Plantagen zu vernichten. In vielen Ländern führte dies zu einer Existenzbedrohung für die Coca-Bauern. Der Widerstand gegen diese Maßnahmen brachte unter anderem auch Politiker wie Evo Morales hervor, der vom Gewerkschaftsführer der Coca-Bauern zum Präsidenten Boliviens wurde.
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