Ein Schmelztiegel der Kulturen wie Quito überrascht mit einer kulinarischen Vielfalt, die Ecuador-Besucher aus aller Welt in ihren Bann zieht. Für Gourmets ist es besonders verlockend, dass sie hier Zutaten und Speisen aus den verschiedenen geographischen Regionen des Landes kosten können. Es gibt exotische Früchte und frische Meeresfrüchte aus der Küstenregion, über 350 verschiedene Kartoffelsorten, Quinoa und Mais aus den Anden sowie Maniok, Palmfrüchte und Fisch aus der Amazonas-Region. Drei typische Leibspeisen der Quiteños sind:
Locro de Papa ist eine klassische ecuadorianische Kartoffelsuppe mit Käse, Zwiebeln und Milch, deren Rezept seit über 2.000 Jahren von Generation zu Generation weitergereicht wird. Suppen sind generell sehr beliebt in Ecuador, zumal ein typisches Menü immer aus Vorspeise, Hauptgang und Dessert besteht. Jede Familie hat ihr eigenes Geheimrezept für die Locro de Papa, die heutzutage gern mit gehackten Erdnüssen oder Feta zubereitet wird. In jedem Fall kommt die Suppe aber mit frischer Avocado und der typischen Chili-Sauce Aji auf den Tisch.
Empanadas de Morocho sind aus Maismehl hergestellte Teigrollen, die mit Erbsen, Möhren, Hackfleisch und Zwiebeln gefüllt werden. Die Zutaten werden zunächst in einer Bronzepfanne angebraten, dann auf den ausgerollten Teig gegeben und zu Empanadas geformt. Das Wort „Morocho“ kommt aus der indigenen Sprache Quechua (im Original „muruch’u“) und bezeichnet eine spezielle Maissorte, die in Ecuador wächst.
Colada morada ist eine Süßspeise nach einem traditionell indigenen Rezept, die jedes Jahr an Allerseelen, also am 2. November, zubereitet wird. Der Tag der Toten heißt in Ecuador „Día de los Difuntos“ und dient ähnlich wie in Mexiko dem Gedenken an verstorbene Angehörige. Bis heute besuchen einige Familien in der Andenregion an diesem Tag die Gräber ihrer Verstorbenen und servieren dort deren Lieblingsspeisen. Die Colada morada gehört zu jedem Festmahl, sie besteht aus dungelblauem Maismehl, Erdbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren, Lulo-Früchten, Bergpapaya und Ananas. Sie wird mit Guaguas de pan gereicht, fröhlich verzierten Brotfiguren, die verstorbene Kinder symbolisieren.
Noches Patrimoniales
Jeden Samstagabend verwandelt sich das historische Zentrum Quitos während der „Nacht des Kulturerbes“ in eine einzigartige Open-Air-Bühne und bietet Pantomimen, Schauspielern, Tänzern, Geschichtenerzählern, Jongleuren und Musikern eine malerische Kulisse. Stadtführungen mit Mitwirkenden des Theaterkollektivs „Quito Eterno“ vermitteln Besuchern Wissenswertes und Kurioses über die Bauwerke der Altstadt, ihre Geschichte und Legenden.
Galerien, Theater und Museen dehnen ihre Öffnungszeiten bis in die Abendstunden aus, zeigen Retrospektiven, Dramen und Ausstellungen oder bringen Tanzstücke und Konzerte zur Aufführung. Abendliche Fahrradtouren, die sogenannten bicipaseos, geben Gästen die Möglichkeit, die von der UNESCO ausgezeichnete Altstadt Quitos vom Drahtesel aus zu erkunden.
Ein weiteres Highlight der Noches Patrimoniales ist Abstecher in das Kunsthandwerksgeschäft „El Quinde“, in dem feinste Handarbeiten aus Quito angeboten werden. Zahlreiche Restaurants haben ebenfalls bis die späten Abendstunden geöffnet, um die Besucher anschließend mit ecuadorianischen Spezialitäten zu verwöhnen.
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