Sowohl die Ausfuhren als auch die Einfuhren der Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU27) mit Brasilien stiegen zwischen 2003 und 2008 stetig an, verringerten sich im Jahr 2009, erholten sich anschließend und erreichten im Jahr 2011 Rekordwerte. Nach Angaben von Eurostat (Pressestelle) beliefen sich die EU27 Ausfuhren nach Brasilien sich im Jahr 2011 auf 35,7 Milliarden Euro und die Einfuhren auf 38,9 Milliarden. Die Mitgliedsstaaten verzeichnete bis einschließlich 2011 ein anhaltendes Defizit im Warenverkehr mit Brasilien, welches im Jahr 2007 einen Höchstwert von 11,5 Mrd. erreichte und sich dann schrittweise auf 3,2 Mrd. im Jahr 2011 verringerte.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2012 zeigte sich ein etwas anderes Bild: Die EU27 Ausfuhren nach Brasilien wuchsen von 26,2 Mrd. Euro in den ersten neun Monaten 2011 auf 29,6 Mrd. im selben Zeitraum 2012, während die Einfuhren im selben Zeitraum vom 29,9 Mrd. auf 28,5 Mrd. fielen. Infolgedessen verwandelte sich das EU27 Handelsbilanzdefizit mit Brasilien in Höhe von 3,7 Mrd. in den ersten neun Monaten 2011 in einen Überschuss in Höhe von 1,0 Mrd. im selben Zeitraum des Jahres 2012. Auf Brasilien entfiel knapp über 2% des gesamten internationalen Warenverkehrs der EU27 und es war der achtgrößte Handelspartner der EU27 in den ersten neun Monaten 2012.
Anlässlich des sechsten Gipfels Europäische Union – Brasilien, der am 24. Januar 2013 in Brasilia stattfinden wird, stellt Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, Daten über die Handels- und Investitionsbeziehungen zwischen Brasilien und der EU bereit.
Deutschland, Frankreich und Italien verzeichneten die größten Handelsüberschüsse mit Brasilien
Von den EU27 Mitgliedstaaten war Deutschland (8,9 Mrd. Euro bzw. 30% der EU Warenausfuhren) in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 bei weitem der größte Exporteur nach Brasilien, gefolgt von Frankreich (3,8 Mrd. bzw. 13%), Italien (3,6 Mrd. bzw. 12%), den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich (je 2,3 Mrd. bzw. 8%). Die Niederlande1 (6,3 Mrd. bzw. 22% der EU Einfuhren) waren der größte Importeur, gefolgt von Deutschland (5,3 Mrd. bzw. 18%), Frankreich (2,8 Mrd. bzw. 10%) sowie Spanien, Italien und dem Vereinigten Königreich (je 2,7 Mrd. bzw. 9%).
Die größten Handelsüberschüsse mit Brasilien in den ersten neun Monaten des Jahres 2012 verzeichneten Deutschland (+3,6 Mrd. Euro), Frankreich (+1,0 Mrd.) und Italien (+0,9 Mrd.) und die größten Defizite die Niederlande1 (-4,1 Mrd.), Portugal (-0,7 Mrd.) und Spanien (-0,6 Mrd.).
Knapp über 85% der EU27 Ausfuhren nach Brasilien in den ersten neun Monaten 2012 waren Industrieerzeugnisse, während bei den Einfuhren Rohstoffe knapp über ein Drittel des Gesamtwertes und Nahrungsmittel fast 30% ausmachten.
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