Bereits im Oktober 2011 waren zwei 73- und 53-jährigen Kakteensammler von den mexikanischen Behörden bei ihrer Ausreise am Flughafen in Mexiko-Stadt mit Koffern voller artengeschützter Kakteen erwischt worden. Sie hatten diese äußerst seltenen Pflanzen einfach der Landschaft entnommen und wollten sie nach Deutschland schmuggeln. Die Sammler kamen damals in mexikanische Untersuchungshaft und konnten das Land erst nach einer hohen Kautionszahlung verlassen.
Erst einige Zeit später erreichte die Meldung über diesen Vorfall die deutschen Behörden. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Köln nahm das Zollfahndungsamt Essen die weiteren Ermittlungen auf. Nachdem die Fahnder weitere Erkenntnisse zu dem Sachverhalt gewonnen hatten, kam es am 5. Februar 2013 zu einer Durchsuchungsaktion von Wohnungen und Grundstücken der selbst ernannten „Kakteenfreunde“.
Dass sie aus dem Vorfall in Mexiko offensichtlich nichts gelernt hatten, zeigte sich bei den Durchsuchungen bald. In Wintergärten und Gewächshäusern fanden die Beamten mindestens 400 artengeschützte Kakteen, die offensichtlich der Natur in Mexiko frei entnommen worden waren. Nach Ansicht eines Kakteenexperten, der die Maßnahmen fachlich unterstützte, horteten die Sammler auch Exemplare, die erst 1991 entdeckt worden sind. Von einigen der dort gefundenen Kakteen existieren selbst in ihrem Ursprungsland nur noch wenige Hundert Exemplare.
Die streng verbotenen Wildentnahmen sowie der Einfuhrschmuggel nach Deutschland sind strafbar und können mit Geld oder auch Haftstrafen geahndet werden. Sämtliche Pflanzen unterliegen der Einziehung und werden voraussichtlich in diversen botanischen Gärten ein neues Zuhause finden.
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