„Keim“ bezeichnet ein Embryonalstadium, aus dem sich das erwachsene Leben entwickelt. Es bestehen exotisch, fremd und bizarr bis unheimlich wirkende Formen, wie manche Raupen und Larven. Auch die ESMONO hat sich aus einer solchen entwickelt, mit 40 Kindern wurde sie vor 2 Jahren gegründet. Es waren Kinder ohne Heim, ohne Familie, ohne Schule und ohne Zukunft. Die Kokorat (Strassenkinder) von Lakou-mango.
Ihre Mütter WOLLTEN eine Schule, denn auch ihre Kinder mussten lesen und schreiben lernen. Meine einstige Mitarbeiterin Melissa aus der Zeit, als meine Residenz in Gressier noch prunkte, fand diese Höhlen für die Schule, und ich trug meine bescheidene AHV-Rente bei. Das Internet half mit, das ungewöhnliche Unternehmen etwas bekannt zu machen, und Freunde trugen ihre Scherflein bei. Seit dem Schreckensbeben schrieb ich auch Bücher, deren Einnahmen sollen die Schule unterstützen, wenn meine AHV einst nicht mehr fliesst.
Und weil weder Staat noch Organisationen halfen, machten die Mütter ihre Schule selber. Sie arbeiteten als Lehrerinnen, ein Jahr lang ganz ohne, und seither für Gottes Lohn. Die Kinder sind jetzt eine Lerngruppe in der Lebensschule, eine Lerngruppe unter Aufsicht. Schulwandbilder und andere Lehrmittel werden selber gemalt, Schulmöbel auch. Wasser wird jeden Tag hergetragen. Die Väter sollen sich ja auch beteiligen.
Bücher gibt es zuerst noch keine. Doch schon bald werden sie von Freunden aus dem In- und Ausland gespendet. Sogar von einem Lehrmittel-Verleger! Gleich geht es mit Blei- und Farbstiften, mit Licht und schliesslich mit Getränken für das Schulfest. ESMONO keimt und klingt!
Bald sind zwei Jahre um, dank privaten Spenden wird das Schulhaus ausgebaut, es umfasst immer noch mehrere kleine Räume. ZU klein für die 100 Schüler. Diese sind aber nicht verwöhnt, wie ihre Kollegen in der fernen, kostenpflichtigen Schule, unten in der Hauptsdtadt, im Ausland oder sogar in der Schweiz.
Die Kinder sind jetzt keine Strassenkinder mehr. Sie haben schon gelernt, wie man die Hände waschen soll und antwortet, dass man sich versteht, wie man sich grüsst, und dass man etwas geben muss, um etwas zu bekommen. Und sie haben ein paar Buchstaben und Zahlen gelernt, und dass beim ABC nach jedem Buchstaben der nächste folgt, und schon steht der übernächste bereit. Und dass es gleich ist wie bei den Schritten, dass es bei allem so ist.
Schon wieder steht ein Container bereit, vollgestopft mit Lehrmitteln, Büchern, Unterrichts- und dringend benötigtem Verbrauchsmaterial, Schulmöbeln, Instrumenten, Werkzeug, Nähmaschinen und Hygieneartikeln; gespendet von Firmen, Schulen und ergänzt durch Sammlungen. Wir bitten jetzt um Transportspenden, direkt an die Hilfsgüterzentrale.
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