Regierung in Venezuela: „Hasta siempre, Comandante“ – Völlig der Realität entrückt

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Datum: 28. März 2013
Uhrzeit: 10:43 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 9 Kommentare
Autor: (Leser)
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Seit dem Tod von Präsident Hugo Chávez findet in Venezuela eine Schmierenkomödie statt, die ihresgleichen sucht. Letzte Woche wurde im nationalen Fernsehen eine Animation ausgestrahlt, in welcher der Verstorbene im Himmel revolutionäre Führer wie Simon Bolívar, Che Guevara und Salvador Allende trifft. Der ehemalige Putschist zeigt sich angesichts des Empfangskomitees überrascht, während ihm seine verstorbene Großmutter Rosa Inés die Hand entgegenstreckt.

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Das einminütige Video „Hasta siempre, Comandante“ ist mit dem Präsidentschaftswahlkampf von Übergangspräsident Nicolás Maduro verwoben und bietet dem interessierten Betrachter auch eine Begegnung mit Guaicaipuro, der 1568 gegen die Eindringlinge aus Spanien zu kämpfte und seit dem 8. Dezember 2001 im Panteón Nacional de Venezuela in Caracas seine hoffentlich endgültige Ruhestätte gefunden hat. Ebenfalls ist Pedro Camejo (Negro Primero) zu bewundern, der 1815 als Kavallerieoberleutnant in der Befreiungsarmee und als Adjutant und Leibwächter von José Antonio Paez (General im venezolanischen Unabhängigkeitskampf und der erste Präsident Venezuelas) diente.

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Dass der rhetorisch blasse Maduro seinem politischen Ziehvater nicht das Wasser reichen kann, ist bekannt. Während Chávez stundenlange Reden ohne Hilfsmittel halten konnte, muss der Ex-Busfahrer alle möglichen digitalen Helfer zur Hilfe nehmen. Da dies auch dem letzten Favela-Bewohnen in Caracas nicht entgeht, greift die Regierung zu einem beliebten Hilfsmittel und hat den Verstorbenen kurzerhand in den Heiligenstand erhoben. Damit war der Peinlichkeit allerdings noch nicht genüge getan, Maduro wurde postwendend zum Apostel befördert.

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Dies rief die katholische Kirche auf den Plan, die sich angesichts der Glorifizierung empört zeigte. Während einer Messe zu Ehren des gekreuzigten Nazareners wies der Erzbischof von Caracas, Kardinal Jorge Urosa Savino, sieben Mal in unterschiedlicher Weise und in Anspielung auf die schon peinliche Seifenoper darauf hin, dass alleine Jesus Christus das Kreuz trug – und nicht ein Führer des Volkes.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Mango

    Fehlen nur noch die 2 Greise aus Kuba……………. und der Apostel N.M

  2. 2
    Steffen

    Er dürfte sich eher mit Adolf H., Bin Laden, Gaddafi und Sadam treffen und darüber streiten, wer die nächste Tonne Kohle in den Ofen schippen muss.

    • 2.1
      Annaconda

      Steffen….ist dein Name geklont worden?

  3. 3
    Martin Bauer

    Schade, dass einst die Welser Venezuela nicht behalten sondern wieder den Spaniern überlassen haben. Sonst gäbe es dort den EURO, Mama Merkel als Boss, und Gregor Gysi mit Genossen als den Chef der extremen Linken am Rande der Bedeutungslosigkeit. Chávez wäre frühzeitig als sozial nicht integrierbar weggesperrt worden, und Maduro würde Hartz IV erhalten. Eine Führerscheinprüfung würde der nie schaffen, geschweige denn eine für Busse zur Personenbeförderung.

    • 3.1
      Ramon

      Jetzt kommen die wahre Träume der Deutsche in Venezuela. Endlich hier das Sagen haben!

      • 3.1.1
        Martin Bauer

        Das wäre völlig sinnlos. Seit wann macht ein Venezolaner, was man ihm sagt? Chávez hat es versucht und ist gescheitert. Gut so! Andere werden damit auch nicht weiter kommen.

  4. 4
    gerda müller

    ich bin überzeugt, dass schon bald eine neue nevella in VE kommt:

    „HCF – DER PAPST-FLÜSTERER VOM HIMMEL“

  5. 5
    Der Bettler

    Das frage ich mich auch schon lange,wie der Hirnlose zu einen Busführer-
    schein mit Personenbeförderung kommt.Hat er bestimmt gekauft,oder es hat damals noch keine Führerscheine gegeben. Die Kirche sollte ihm noch viel mehr auf die Eisen steigen,denn der Schwachsinn den er verbreitet ist nicht mehr lustig,aber würde er es verbreiten,wenn seine genau so blöden
    Mitstreiter und Chavisten es nicht glauben würden ?? Die Kirche in meiner Nähe ist jeden Tag brechend voll,und sie beten immer noch um die Auferstehung von Chavez.Da sieht man,was man in 14 Jahren aus ehemals funktionierenden Gehirnen machen kann.Der Großteil des Volkes ist versaut,das Land ist total versaut,kann nicht mehr schlimmer werden,außer sie bringen sich gegenseitig alle um.

  6. 6
    babunda

    maduro sagte ja es gibt einen bürgerkrieg wenn die olegarchie gewinnen sollte, er wird selber mit seinen chavisten das land noch weiter herunter wirtschaften, dann gehen alle auf die barrikaden wenn das land pleite geht.

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