Venezuela – Argentinien: Capriles fordert Wahlkampfspende zurück

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Datum: 20. April 2013
Uhrzeit: 09:01 Uhr
Leserecho: 12 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Affäre hatte Licht auf die Machenschaften der Regierungen geworfen

Oppositionsführer Henrique Capriles Radonski hat die in Venezuela zur Vereidigung von Nicolas Maduro anwesende argentinische Präsidenten Cristina Fernández de Kirchner dazu aufgefordert, eine illegale Wahlkampfspende an das venezolanische Volk zurück zugeben. Informationsminister Ernesto Villegas bezeichnete die Forderung von Capriles als böse und unhöfliche Haltung, die beweise, dass er für das Präsidentenamt unqualifiziert sei.

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Der laut bisheriger Stimmenauszählung unterlegene Präsidentschaftskandidat bezog sich bei seiner Forderung auf eine Affäre aus dem Jahr 2007. Damals wurden auf dem internationalen Flughafen in Buenos Aires 800.000 US-Dollar beschlagnahmt, mit denen Venezuelas Präsident Chávez den Wahlkampf von Cristina Fernández de Kirchner unterstützen wollte. In Miami hatten im November 2008 zwölf Geschworene an einem Bundesgericht den venezolanischen Unternehmer Franklin Durán schuldig gesprochen, als Agent von Caracas in Florida konspiriert zu haben, um die Herkunft und den Bestimmungsort des Geldes zu verschleiern.

Der Prozess um den „Maletín“ (Handkoffer) hatte großes Aufsehen erregt, da er Licht auf die Machenschaften der venezolanischen und der argentinischen Regierung geworfen hatte. Laut den Untersuchungen war der US-Venezolaner Guido Alejandro Antonini Wilson im August 2007 mit einem Koffer voll Bargeld, deren Herkunft er nicht erklären konnte, am Flughafenzoll der argentinischen Hauptstadt von Zöllnerin María del Luján Telpuk erwischt worden. Er war mit einem von der staatlichen argentinischen Erdölgesellschaft Enarsa gecharterten Learjet aus Caracas gekommen, begleitet von venezolanischen und argentinischen Geschäftsleuten. Obwohl es sich offensichtlich um eine gravierende Verletzung der Devisenvorschriften des südamerikanischen Landes handelte, wurde Wilson von der Justiz nicht weiter behelligt und soll laut Zeugen noch gleichentags die Casa Rosada, den Regierungssitz in Buenos Aires, besucht haben.

Wie aus dem Beweismaterial hervorgeht, das an dem fast zwei Monate dauernden Prozess präsentiert wurde, versuchte Chávez die Hintergründe der Entdeckung des Koffers zu verschleiern. Er sandte Durán und drei weitere Agenten nach Florida, um zu verhindern, dass Antonini sprechen würde. Dieser bekam aber kalte Füsse und bot dem FBI seine Zusammenarbeit an.

Aus dieser Kooperation resultierten unter anderem Aufnahmen von Gesprächen zwischen dem inzwischen zum geschützen Kronzeugen avancierten Wilson und vier weiteren Agenten. Die Aufnahmen bestärken die Version, dass es sich beim gefundenen Geld um eine Wahlkampfspende von Chávez gehandelt hatte, die über Venezuelas Ölgesellschaft PDVSA abgewickelt wurde. Laut Wilson war das kleine Vermögen für den Wahlkampf von Fernández de Kirchner bestimmt und nur sichtbarer Teil eines größeren Vermögens. Demnach befanden sich in dem Flugzeug weitere 4,2 Millionen Dollar. Die vier Agenten wurden später verhaftet. Drei erklärten sich schuldig, einzig Durán bestritt die Anklage. Die argentinische Regierung hat bisher, abgesehen von einem Angriff auf Antoninis Glaubwürdigkeit, nicht auf den Schuldspruch reagiert.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    pandora

    Richtig so !!
    Sollen ruhig alle ( die ganze Welt ) erfahren , was in VE so abgelaufen ist … und noch weiterhin abläuft .

    • 1.1
      pandora

      … natürlich nicht nur in VE . Die anderen ( Bruder )-Länder gleich mit .

  2. 2
    franky

    .. korrupte drecksbande – die kirchner kann man gleich mit maduro und den anderen aus nordkorea, iran, unserer linkspartei und natürlich diese kubaner und der aus bolivien zusammen auf eine Insel verbannen – da können die ja ihren sozialistischen traum ausleben und das Vögelchen zwittschern lassen … wann hat dieser Abschaum endlich ausgedient …

  3. 3
    Der Bettler

    Argentinien ist genau so Pleite wie Venezuela.Aber was solls,wir haben ja
    unseren verblödeten Dr. Dolittle,der wird das schon richten.Mit dem Wahlbetrug haben sie es auch wunderbar hingekriegt.Aber es ist noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.Abwarten !!

  4. 4
    Marco_Calde

    Naja, das gibt es doch auf der ganzen Welt, wenn ich án Altkanzler Kohl denke. Ich möchte auch gar nicht wissen, was in den Staaten los ist.

    • 4.1
      Signore Rossi

      ich weiß wie es gemeint ist, aber ich würde es wissen wollen!

    • 4.2
      alexandro

      Na Herr Calde , Sie benehmen sich leider so, wie Leute die zur Sache keine Argumente haben, aber mitquatschen wollen. Was hat den Herr Kohl mit der korrupten Chavezregierung zu tun.

      • 4.2.1
        Marco_Calde

        Ich einfach mal davon ausgegangen, dass man den Gedanken nachvollziehen kann.

      • 4.2.2
        Marco_Calde

        Ich einfach mal davon ausgegangen, dass man den Gedanken nachvollziehen kann.

  5. 5
    Fideldödeldumm

    Na dann ist es ja nicht schlimm, oder Marco. Das Problem ist nur, dass Venezuela von Argentinien nichts zurück erhält. Außer die Mitgliedschaft bei Unasur, die aber nichts wert ist, da Venezuela nur den Zahlmeister macht. Und wenn Paraguay wieder dabei ist, dann werden die Karten eh neu gemischt, da die Politiker dort anscheinend nicht so verblödet sind.

    • 5.1
      Marco_Calde

      Meiner Ansicht nach sollten Partei- und Wahlkampfspenden von Grund auf verboten sein – zudem auch Nebenverdienste und Begünstigungen von Abgeordneten. Im Ausgleich sollten Abgeordnete ein angemessenes Gehalt bekommen. Wundert es mich das Hugo Geld verteilte. Nein, tut es nicht. Die Einmischung anderer Länder oder der Wirtschaft in die Innenpolitik gibt es schon seit langem. Ein gutes Beispiel sind zum Beispiel die Spenden an Frei im Wahlkampf gegen Allende. Wenn der deutsche Staat, Geld an HCR gespendet hätte oder Vll sogar auch hat, fände das niemand skandalös. HCF an Kirchner da ist das natürlich skandalös. Meiner Ansicht nach sollte das beides ein Strafttat bestand sein. Solange sich die Staaten aber nicht für sowas einsetzen braucht man sich glaube ich nicht wundern.

      Kohl hat es sogar soweit getrieben, dass scheinbar deutsches Recht nur für viele gilt und nicht für alle. Ich bin sicherlich kein Freund von Putin, aber wenn ein Staat plötzlich so massiv gegen ausländische Stiftung vorgeht sollte man sich auch mal Fragen warum? Aber was KAS oder FES in anderen Ländern treiben wird ja auch nicht hinterfragt.

      Ist das ausführlich genug?

  6. 6
    Der Bettler

    Das bringt doch nichts. Tatsache ist doch,daß Chavez Milliarden von Doller
    Volksvermögen verschenkt hat,um sich die Gunst linksgerichteter Länder zu erkaufen,damit er den großen Maxe spielen konnte,und seinen Pseudosozialismus durchsetzen wollte,was ihm Gott sei Dank bis Dato noch nicht gelungen ist.Unter echten Sozialismus verstehe ich schon was anderes,als das was wir hier 14 Jahre erlebt haben.Es wird hier kräftig auf eine Diktatur hin gearbeitet.

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