Venezuela: Annualisierte Inflation bei 35,2%

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Datum: 06. Juni 2013
Uhrzeit: 21:40 Uhr
Leserecho: 5 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)
► Erdöl-Sozialismus des 21. Jahrhunderts

Nach Angaben der Zentralbank von Venezuela (BCV) und des Nationalen Instituts für Statistik (INE) verzeichnete die Inflation im südamerikanischen Land im Monat Mai eine starke Beschleunigung von 6,1% (Vormonat 4,3% und im selben Monat des Vorjahres 1,6%). Der offizielle Bericht belegt einen Verbraucherpreisindex Ende Mai von 19,4% und damit 6,0% mehr als im letzten Jahr. Die annualisierte Inflation der letzten 12 Monate liegt damit bei 35,2% (Mai des Vorjahres 22,6%). In den ersten fünf Monaten des Jahres betrug die Nahrungsmittelinflation nach Angaben der Zentralbank 28,7%.

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Das offizielle Inflationsziel in diesem Jahr wurde mit zwischen 14% und 16% in den nationalen Haushalt eingestellt und bereits im Vorfeld von der Opposition und internationalen Finanzexperten als reine Augenwischerei bezeichnet. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte für 2013 ein Wirtschaftswachstum der venezolanische Wirtschaft von 0,1% des BIP und eine Inflationsrate von bis zu 27,3% prognostiziert.

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Der Erdöl-Sozialismus des 21. Jahrhunderts hat zu ähnlichen Verwerfungen geführt wie seine historischen Vorgänger: Verstaatlichungen, Devisenverkehrs- und Preiskontrollen haben die Korruption befeuert und gleichzeitig zu Güterknappheit geführt. Eine enorme Ausweitung der Staatsausgaben hat den Armen zwar einen mit Milliarden US-Dollar subventionierten Konsumboom ermöglicht, aber auch die Inflation angeheizt. Die heimische Produktion ist auf ein historisches Minimum gefallen; die Abhängigkeit vom Erdöl ist größer denn je.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    herbert merkelbach

    Wenn sich die wirtschaftliche Lage in VZ nicht sofort und einschneidend ändert, die Inflation in VZ wird die 40%-Marke aufs Jahr gerechnet, überschreiten.

    • 1.1
      Irgendwann

      Gefuehlt sind die 40% bereits jetzt nach weniger als der Haelfte des Jahres erreicht…!!!!
      Ich glaube dass wir eher mit einer Inflation von 60% oder mehr rechnen muessen, besonders wenn es zu einer weiteren Abwertung des Bolivar Fuerte kommen sollte. Natuerlich kann man von Regierungsseite die Inflation dahingehend eingrenzen, indem man verschiedene Produkte komplett vom Markt entfernt, denn ein Produkt was man nicht mehr kaufen kann verursacht auch keine Inflation….!!!!

  2. 2
    Der Bettler

    Wenn das so weitergeht,werden auch unsere guten Devisen nichts mehr wert sein. 1. weil wir auch mit Geld bald nichts mehr kaufen können. 2. weil alles teurer wird als in Deutschland,und das heißt schon was. Ich bin mir nicht mehr so sicher,ob ich wegen den guten Klima ( Gesundheit) mir den ganzen Stress noch antun soll.

  3. 3
    Gast

    Viele überlegen bleiben oder nicht.
    Was mich stört ist die Qualität der Produkte erstens sau teuer
    zweitens der letzte Dreck ohne ausreichende Garantie.
    Hanwerkerleistungen Chimba aber Mondpreise nehmen.

  4. 4
    margarta

    @Der Bettler
    warum seid Ihr am jammern? welchen Stress habt ihr? Euro´s auf dem Schwarzmarkt tauschen?
    wenn Ihr mal wissen wollt, wie es uns geht, die Ihre Kohle hier verdienen müssen…..dann tauscht eure Euro´s einfach mal zum offiziellen Kurs und reiht Euch in die Schlangen vorm Mercal ein, weil das Geld nicht ausreicht um in den großen Mercados einzukaufen.
    Den Devisenwechsler kostet z.B ein Big Mac Menü ca. 3 Euro, die hier ihr Geld verdienen, kostet das gleiche 11 Euro….eine studierte Fachkraft verdient ca. 3000 Bsf im Monat, was zur Zeit ca. 85 Euro sind.

    @Gast
    selbst ist der Mann/Frau immer wieder höre ich das Lied vom schlechten Handwerker…..lernt einfach mal alles selbst zu machen, dann könnt Ihr vom gesparten Geld sogar hochwertige Artikel kaufen und keinen Chimba zu Mondpreisen. Hier zieht der GEIZ IST GEIL Spruch einfach nicht ;-)

    ABER: natürlich habt Ihr Recht, wenn sich nicht ganz schnell etwas ändert, dann werden wir hier alle zu Grunde gehen !!!!
    Wir können nicht mehr produzieren, weil es kein material prima gibt, weil die Devisen nicht mehr ausreichen, weil es keine arbeitswilligen Leute mehr gibt, weil die Bürokratie und die damit verbundene Korruption es einfach nicht mehr lohnenswert machen. Deshalb machen wir nur noch so viel. damit wir diese Misswirtschaft gerade so überleben und nicht noch unterstützen.

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