Zuletzt wird es tripelzüngig wie die Fabelschlange, die in den Bergen rumgeistert – es betrifft die Stimmung am Himmel, nach langer samtdunkler Nacht, das Erwachen von Schule und Buch und auch mein Leben, das nach einem langen Hürdenlauf endlich wieder Form annimmt.
Ich habe sie immer gesucht und gefunden, die goldenen Stimmungen zum Erwachen unter dem Himmel, unter der obersten Arve über der Waldgrenze am Piz Mezzaun nahe dem Schweizer Nationalpark, im Sandbett der Sahara neben den schmatzenden Kamelen, oder verblendet durch die Farbgläser unter einem Kirchenfenster, während mich frühmorgens ein Organist mit Orgelkonzert aus dem Schlaf spielte. Biwakieren unter den Kirchenbänken war zwar verboten, aber so konnte man einen Ohrenschmaus geniessen!
Ich sauge die Welt schon ein wenn sie mich frühmorgens weckt, mit purem Gold im Osten, wo über einer fernen Kordillere die dominikanische Grenze verläuft und die Berggeister nicht mehr wissen, wo sie ihre goldene Flut noch ausschütten sollen, es ist kein Platz mehr für noch mehr Gold. Eine täglich einmalige Stimmung die ich geniesse, solange ich kann, denn schon nach Minuten ist sie vorbei, weicht dem Grau des Alltags, der das Gold meisterhaft versteckt.
Wenn ich den Blick von der Grenzkordillere genug senke, fällt er auf den Schluchtgrund von Lakou-mango, der noch im Nachtschatten dahindöst, und mitten in den mageren Steinhäuschen des Dörfchens liegt die «Soleil sur les Montagnes Noires», unsere Schule, die noch im Morgengrau am Erwachen ist und gleich beginnt sich aufzugolden.
Für sie schreibe ich Bücher, auf Tod und Leben. Da werden, so hoffe ich, noch lange über meine Zeit hinaus Tantiemen an die Schule fliessen. Ich selber werde bis dann dort sein, wo man man kein Geld mehr braucht, so hörte ich sagen. Mit dieser Bankadresse werden allfällige Beiträge den Weg zu ESMONO sicher finden, danke euch allen!:
Denn ESMONO muss weiterleben, und ESMONO ist überall!
Verleger Hauke Wagner zu Schule unter dem Mangobaum:
Mit grossem Interesse habe ich Ihr Manuskript zum bewegenden Buch „Schule unter dem Mangobaum“ gelesen welches in seiner Qualität nahtlos an Ihre weiteren Werke anknüpft. Sie verstehen es ausgezeichnet, die Leser schon auf den ersten Seiten anzusprechen und deren Neugier zu wecken. Wortgewandt und stilsicher erzählen Sie dem Lesenden vom Leben auf Haïti, von den Problemen und Widrigkeiten, aber gleichsam auch vom starken Willen und der Lebensfreude der Einwohner. Deutlich spürbar sind die tief verwurzelte Liebe zu diesem gebeutelten Land, der Kampfgeist und Überlebenswille, der die Menschen in den nächsten Tag trägt. Ihr berührendes Buch lässt den Leser nachdenken, vermittelt authentisch und ohne schön zu reden ein ehrliches und tiefgreifendes Bild.
Lassen Sie mich abschliessend folgende Zeilen zitieren: „Er ist davon überzeugt, dass die Natur nach dem Erdbeben ein neues Gleichgewicht und eine neue Ordnung finden wird, die besser ist als die Labilität vor dem Beben. So ist Natur; kann man denn noch von „übernatürlich“ sprechen? Wir Menschen sind immer auf der Suche nach einer neuen Stabilität, und diese ist nicht ohne Erschütterungen zu erlangen. Wir müssen zurückschauen und fragen: Woher kommen wir, wohin gehen wir, welche Fähigkeiten wollen wir entwickeln? Können die Anhänger der Vaudou-Religion dieser fast kosmischen Vorstellung von Ordnung folgen? Das ist keine frage: SIE VERSTEHEN DAS.“
Leider kein Kommentar vorhanden!