Spionage-Skandal: Venezuela, Argentinien, Kolumbien und Mexiko wurden auch bespitzelt

big

Datum: 09. Juli 2013
Uhrzeit: 10:02 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)
► NSA-Spionage in großem Stil

Der US-Geheimdienst NSA hat laut einem Bericht der brasilianischen Zeitung „Globo“ außer Brasilien auch die Telefon- und Email-Aktivitäten in Venezuela, Ecuador, Argentinien, Kolumbien und Mexiko überwacht. Dabei soll das Interesse des Geheimdienstes nicht nur auf militärische Belange konzentriert gewesen sein.

big

Laut einem Bericht, den der „Guardian“-Enthüller Glenn Greenwald gemeinsam mit Reportern von „O Globo“ verfasste, sollen auch Daten über das venezolanische Militär, Kauf/Verkauf von Öl aus Venezuela, sowie Informationen über Betäubungsmittel in Mexiko gesammelt worden sein. Darüber hinaus soll ein Zugriff auf E-Mails, Online-Chats und andere Kommunikationskanäle der kolumbianischen Terrororganisation FARC (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) stattgefunden haben, um den Bewegungs/Aktivitätenradius der Guerillas zu überwachen.

Die NSA habe sich ebenfalls „über Jahre und systematisch“ per Satelliten-Spionage Zugang zum brasilianischen Telekommunikationsnetz verschafft. Mit dem speziellen Programm „X-Keyscore“ soll die Anwesenheit eines Ausländers per Spracherkennung unter anderem in Kolumbien, Ecuador und Venezuela durchgeführt worden sein. Die Spionagetätigkeit in Kolumbien wurde nach dem Tod des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez angeblich intensiviert.

Dem Bericht zufolge gab es auch eine „ständige Bespitzelung“ geringerer Intensität in einigen anderen lateinamerikanischen Ländern wie Chile, Peru, Paraguay, Panama, Costa Rica, Nicaragua, Honduras und El Salvador. Zusätzlich zur Cyber-Spionage soll die NSA – zumindest bis zum Jahr 2002 – Teams von persönlichen Geheimagenten und als Diplomaten getarnt, in mindestens fünf Ländern (Brasilien, Kolumbien, Panama, Mexiko und Venezuela) im Einsatz gehabt haben.

Die brasilianische Regierung hat angesichts der Behauptungen von „O Globo“ angekündigt, US-Botschafter Thomas Shannon einzuberufen. „Um die in der Presse erhobenen Anschuldigungen zu überprüfen, haben wir Botschafter Shannon einberufen. Sollten die Informationen bestätigt werden, ist dies ein sehr ernster Vorfall“, gab der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Ricardo Ferraço, in Brasilia bekannt.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden. Bildnachweis: Divulgação

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    Skeptiker

    klingt irgendwie nur nach Vermutung
    soll oder ist?
    habe oder hat?
    angeblich oder tatsächlich

    „NSA-Spionage in großem Stil“
    ist doch nichts neues, oder?
    machen doch nicht nur die Amis, oder?

  2. 2
    Alex

    Und weil es alle machen, legitimiert es die ganze Sache?
    Eine Demokratie, die ihre Bürger unter Generalverdacht stellt, ihre Verbündeten und Freunde misstraut und ausspioniert, ist keine Demokratie, sondern eine orwell’sche Diktatur.

    • 2.1
      HCF

      Und wie bezeichnet man eine „Demokratie“, die ihre Bürger belügt, betrügt, bestiehlt und für dumm verkauft, nur extremistische und teil-terroristische Staaten als Verbündete und „Freunde“ hat? Cubazuela?

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!