Ich hatte ja eigentlich niemals mehr ins einstige Heimatland kommen wollen, verzeiht mir den Schwurbruch. Aber es hat sich reichlich gelohnt. Ich meine für ESMONO natürlich, wie immer. Alte Freunde zu sehen, und unzählige neue zu spüren, die man nicht einmal kennt. Man wird in fremden Städten von Kioskfrauen angesprochen, von fremden Menschen, die es gut meinen. Nein, auch hier gibt es liebe Menschen, man muss sie nur kennen. Und all die vielen, die ich nicht besuchen, nicht einmal kontaktieren konnte, die mich zum Teil auch eingeladen haben, sie mögen mir verzeihen. Die Zeit reichte niemals, der Computer war „spitalreif“, jetzt ist er wieder da.
Als ich spätabends mit einer Stunde Verspätung, das Postauto über den San Bernardino war übervoll, viele Leute hatten Stehplatz, der Zug in Chur wartete nicht. Der Computer stand in einem Papiersack vor der Haustür, Brigitte – ein guter Geist – holte mich samt Familie auf dem Flumser Bahnhof ab. Brigitte und Andreas hatten alles während meiner Tessiner Reise besorgt. Danke ihnen und allen anderen Freunden, die ich hier nicht namentlich erwähne, und pardon für die, die mich auch noch eingeladen haben, die Zeit aber nicht mehr reichte. Gute Geister rundum.
„Schuld“ dass ich überhaupt hier war ist natürlich der Aeschbi, der mir noch mit den abgebildeten, warmen Worten handschriftlich dankte und mir beweisen konnte, dass nicht alle Schweizer so stur, herzlos und knauserig sind wie ich sie vorwitzig zu verallgemeinern pflegte, pardon! Mir bezw. der ESMONO gegenüber waren sie sogar ungemein grossherzig und grosszügig, und unmittelbar nach der Sendung war das 100-days-Projekt total bezahlt und „ausverkauft“ heisst abgeschlossen (Projektabrechnung, Spendenabrechnung). Der Container kann damit auf die Reise gehen, ein zweiter wird folgen, und in ein paar Tagen wird die Reise beginnen.
Überall sind grossartige Gutmenschen. Der Gabentisch war stets reich gedeckt. Nach meinen Informationen sind Stiftungen wie Crupe Foundation, Jansen-Stiftung, Helvetas und 3hf im Rennen, und private Spender überbieten sich auch NACH Ende des 100-day-Projekts mit verfrühten Weihnachts-Geschenken, ich flippe fast aus und kann nur sagen danke, danke, in Lakou-mango ist Schlaraffenland ausgebrochen, das Wunder ist geschehen!
Von Lakou-mango lese ich auch, dass die voll am Bauen sind, die Wasserzisterne wächst und die Zeiten der Wasserträger-Kolonnen auf den Köpfen sind wohl vorbei. Die gesponserten Kompotoi-Toiletten (Kompostklos) müssen mangels Platz noch warten, und scheinbar erwartet man zur Lösung dieses Problems meine Anwesenheit an Ort. Die Verwirklichung dieses NOCH-Traums wäre für die ESMONO ein weiterer PR-Hit, und auch die von mir fantasierten Pyramidengärten (siehe „Vertikale Mandalla“) könnten die umliegenden Schluchtsteilen in einen Schulpflanzgarten und Schlager verwandeln. Eine Schulküche ist auch schon versprochen, muss aber wohl im Augenblick wegen Hochbetrieb noch vergessen werden. Schöne Zukunftsprojekte werden uns keineswegs ausgehen, Container mit tausenden französischer Bücher sind bald unterwegs, die Bibliothek und ein geführter Lesesaal wird Wirklichkeit. Über weitere Träume schweige ich mich besser aus, die müssen in unserer Zukunft noch Platz finden.
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