US-Spionage-Affäre: Südamerika plant die Schaffung eines eigenen Kommunikationssystems

Spionage

Datum: 26. September 2013
Uhrzeit: 17:04 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
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► Staatschefs zeigen sich sichtlich erzürnt

Die Überwachungs- und Spionageaffäre 2013 hat die Staatschefs von Südamerika sichtlich erzürnt. Der US-amerikanische Whistleblower Edward Snowden enthüllte Anfang Juni 2013, wie die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich seit spätestens 2007 in großem Umfang die Telekommunikation und insbesondere das Internet global und verdachtsunabhängig überwachen und die so gewonnenen Daten auf Vorrat speichern. Die Regierung Brasiliens beschloss als Reaktion auf Berichten, wonach die Regierung ausspioniert werden würde, eigene Glasfaserkabel zu Regierungsstellen in den Nachbarländern Südamerikas zu verlegen. Weitere Maßnahmen wurden veranlasst, wie beispielsweise der Bau eines neuen Satelliten durch ein Konsortium unter Führung des französischen Unternehmens Thales Alenia Space. Bisher nutzte die Regierung für ihre Kommunikation einen mexikanischen Satelliten.

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Am Rande der 68. Generalversammlung der UN in New York gab Ecuadors Außenminister Ricardo Patiño am Mittwoch (25.) bekannt, dass die südamerikanischen Länder die Schaffung eines gemeinsamen Kommunikationssystems planen. Dadurch soll in der Region ein Zugriff auf Daten durch die US-Geheimdienste verhindert werden. „Die Idee ist es, eine gemeinsame Plattform zu schaffen. Dadurch wollen wir die Risiken der Spionage auf ein Minimum reduzieren“, so Patino. Am neuen Projekt sollen alle Mitgliedsstaaten der Union Südamerikanischer Nationen (Unasur) partizipieren (Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Peru, Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay, Venezuela, Chile, Guyana und Suriname).

„In der Hand dieser Länder liegt nun die Entscheidung über den Beginn der Arbeiten für das neue Internet-Kommunikationssystem. Dadurch werden wir der illegalen Spionage durch die US-Geheimdienste einen Riegel vorschieben. Der in der Unasur integrierte Rat für Verteidigung ist zuständig für die Prüfung und die anschließende Umsetzung der Pläne“, erklärte der Minister. Nach seinen Worten wurden in den Mitgliedsstaaten bereits technischen Teams angewiesen, die Schaffung dieser Plattform voranzutreiben. Ein diesbezügliches Treffen hätte bereits in den letzten Wochen stattgefunden.

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  1. 1
    Caramba

    Viel Glück…..
    Die NSA hat ca 50000 Mitarbeiter, viele davon begnadete Hacker und absolute Top-Spezialisten, und sie brauchen nur einen einzigen Zugriffspunkt, gehackt oder – immerhin sind wir in Südamerika – gekauft.
    Sicherheit vor der NSA ist eine Illusion, man kann die Hürde höher legen, aber wenn die das wirklich wollen, hacken sie es. Und bei so vielen Beteiligten in so korrupten Ländern sind die Schwachstellen schon eingbaut. Viel Geld für nichts……aber ein netter Versuch.

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