Eine Gruppe belgischer und bolivianischer Archäologen hat auf der bolivianischen Seite des Titicacasee 2.000 verschiedene antike Objekte aus Keramik, Edelsteinen und verschiedene Figuren aus Blattgold gefunden. Einige der Fundstücke sollen 1.000 bis 1.500 Jahre alt sein.
Der Lago Titicaca ist mit einer Fläche von 8.288 Quadratkilometern nach dem Maracaibo-See in Venezuela Südamerikas zweitgrößter See. Er befindet sich auf dem Altiplano, der Hochebene der Anden; der westliche Teil mit 4.916 km² des Sees gehört zu Peru, der östliche Teil mit 3.372 km² zu Bolivien. Seine Fläche ist etwa 15,5 mal so groß wie die des Bodensees (einschließlich Untersee) und fast so groß wie Korsika.
Laut dem belgischen Wissenschaftler und Projektleiter Christophe Delaere wurden die Gegenstände aus der pre-hispanischen Zeit nördlich der Isla del Sol (Sonneninsel), eine zu Bolivien gehörende Insel im Titicacasee, gefunden. In der Mythologie der Inka soll der Sonnengott Inti seine Kinder, den ersten Inka Manco Cápac und seine Frau Mama Ocllo, auf einem Felsen der Isla del Sol zur Erde gelassen haben. Somit spielt die Isla del Sol in der Mythologie der Inka eine sehr große Rolle.
Zu den gefundenen Schätzen gehören kunstvoll in Stein gemeißelte und gut erhaltene Puma-Köpfe und äußerst filigran und gearbeitete menschenähnliche Figuren aus Blattgold. Während einem Treffen mit Boliviens Präsident Evo Morales gab Delaere bekannt, dass die Gegenstände den Kulturen der Tiwanaku und der Inka zugeordnet werden.
Leider kein Kommentar vorhanden!