Bolivien: Regierung vertreibt dänische NGO „IBIS“

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NGO soll sich in die inneren Angelegenheiten Boliviens eingemischt haben (Foto: Ibis)
Datum: 20. Dezember 2013
Uhrzeit: 15:31 Uhr
Leserecho: 9 Kommentare
Autor: Redaktion
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Boliviens Regierung hat am Freitag (20.) die dänische NGO IBIS des Landes verwiesen. Der Nichtregierungsorganisation wird vorgeworfen, sich in die Politik des südamerikanischen Binnenstaates eingemischt zu haben.

„Unsere Regierung hat am Freitag beschlossen, die Nichtregierungsorganisation dänischen Ursprungs ‚IBIS‘ zu vertreiben. Wir sind müde, deren politische Einmischung ständig zu tolerieren. ‚IBIS‘ fördert den internen Konflikt zwischen den indigenen Organisationen in unserem Land“ erklärte Juan Ramón Quintana, Minister der Ratspräsidentschaft.

„IBIS“ wurde 1960 in Kopenhagen gegründet und ist seit den späten 60er Jahren in den ländlichen Gebieten in Bolivien in den Bereichen Bildung, Klimawandel und bei der Stärkung der interkulturellen Demokratie tätig.

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  1. 1
    Caramba

    IBIS will den ärmsten Teilen der Bevölkerung Ausbildung zukommen lassen (z.B. in Sucre), will sie demokratisch schulen und ermutigen, auf die Politik ihrer Gemeinschaft Einfluss zu nehmen, und kümmert sich um gerechtere Rohstoff-Verteilung und Abmilderung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Ärmsten der Armen.
    Dass Hrn. Morales das ein Dorn im Auge ist, kann ich mir gut vorstellen – zumal er grade dabei ist, die angestammten Lebensräume seiner indigenen Brüder und Schwestern meistbietend zu verschachern um aus unberührtem Urwald Abraumhalden zu machen……

  2. 2
    Der Sachse

    Auch dieser noble Herr Morales wird auf der Abfallhalde der Geschichte landen. Dafuer werden schon seine eigenen Landsleute dafuer (hoffentlich) sorgen.

  3. 3
    Starsky

    Nach den Amerikanern, nun auch die Dänen…es dauert nicht mehr lange und dann kann Bolivien erfolgreich beweisen, dass es ohne Hilfe von Aussen nicht zurecht kommt, denn es wird dort niemand mehr helfen wollen. Wenn das der Grundgedanke von Neo-Soziallismus ist…dann Gute Nacht!

  4. 4
    Groebben

    Herr Morales und sein Bolivien haben eine der höchsten Wachtumsraten von Latein Amerika und seine Unterstützung liegt bei knapp 60% (lt. Umfragen in den grossen Städten Boliviens – weil er auf dem Land eine höhere Zustimmung hat ligt diese Real sicherlich bei über 60%). Ich bin auch kritisch gegenüber der Haltung der Regierung bezüglich TIPNIS oder den Rauswurf von NGOs, aber alles in allem geht es den Großteil der Befölkerung besser als vor 7 Jahren (weiss ich aus eigener Erfahrung). Morales ist sicherlich kein Jesus der Bolivien in 10 Jahren zum Traumland in verwandelt, aber er ist mit Sicherheit der beste Präsident den Bolivien seit einer sehr langen Zeit hatte.

    • 4.1
      boli

      Groebben Dir fehlt die Übersicht – bist Du krank?!

      • 4.1.1
        Groebben

        Haben Sie bis auf Beleidigungen nichts zu sagen?

  5. 5
    thor

    mag alles sein Groebben, trotzdem wird er scheitern, wie jedes sozialistische System scheitert…

    • 5.1
      Groebben

      Es hat doch nichts mit scheitern zu tun. Natürlich wird die MAS früher oder später abgewählt. Es geht hier doch nicht um Sozialismus vs Kapaitalismus, es geht darum das eine Regierung dabei Hilft die Lebendsumstände der Menschen zu verbessern – und das macht Evo Morales gerade. Vielleicht als kleiner Tip: Lesen Sie mal das Buch „Let me speak“ (ich weiss nciht wie das in deutsch heisst) von Domitila Barrios de Chungara. Danach verstehen Sie evtl ein wenig besser warum der Grossteil der bolivianischen Befölkerung müde ist von dem Wirtschaftssystem das sie Jahrzehnte lang ausgebeutet hat.

      • 5.1.1
        Caramba

        Ich denke,die meisten anderen hier und auch ich erkennen durchaus an, wenn und dass Morales was für die Armen unternimmt. Was uns – oder zumindest mir – Sorgen bereitet, ist nicht eine starke soziale Komponente in einer Demokratie, sondern der schleichende Wandel zum sozialistischen Regime. Wofür eines der Anzeichen normalerweise die Unterdrückung missliebiger Meinungsäusserungen im Lande ist. Ein anderes ist die Kontrolle des Bildungssystems, man muss ja darauf achten, sich Sozialisten heranzuziehen, und sie nicht zu sehr auszubilden, sonst würden sie womöglich das Spiel später durchschauen.
        Und sry, aber genau danach sieht dieser Schritt aus, um mal wieder zu der NGO zu kommen, um die es im Artikel geht. Dass Morales mit seinen Erschliessungsplänen nicht möchte, dass die lernen, ihre demokratischen Rechte einzufordern, und deshalb die lästige NGO rauswirft, ist nicht gerade ein besonders demokratischer Zug, oder?

        DAS ist es, was mir Sorgen macht, erinnert mich zu sehr an Venezuela oder Cuba.
        Saludos

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