Der Verwaltungsrat des staatlichen brasilianischen Telekommunikationskonzern „Telebrás“ hat am Mittwoch (15.) eine Vereinbarung zur Gründung eines Joint Venture mit der spanischen IslaLink (Salamanca) genehmigt. Die Gesellschaft wird ein Unterwasserkabel für die Datenübertragung über das Internet zwischen Brasilien und Europa verlegen. Das geschätzte Investitionsvolumen liegt bei 185 Millionen US-Dollar, die Arbeiten sollen 18 Monate dauern.
Der größte Teil des weltweiten Internetverkehrs Brasiliens verläuft derzeit über die USA. Die NSA-Affäre mit den Lauschangriffen des US-Geheimdienstes hatten zu Spannungen zwischen Brasilia und Washington geführt. Präsidentin Dilma Rousseff kündigte bereits vor Monaten an, durch die Verlegung von Unterwasserkabeln eine direkte Verbindung mit Europa herzustellen und auf ähnliche Weise auch Verbindungen zu allen anderen südamerikanischen Ländern zu errichten. Auf diese Weise wird ein Netzwerk errichtet, das frei von amerikanischen Überwachungsmaßnahmen ist.
Mit der Verlegung soll in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres begonnen werden. Das Projekt wird von der brasilianischen Regierung als strategisch bezeichnet, um die Sicherheit der Kommunikation zwischen Brasilien und Europa zu erhöhen. Derzeit gibt es nur ein Kabel, das Brasilien mit dem europäischen Kontinent verbindet und fast ausschließlich für die Sprachkommunikation (Telefonie) genutzt wird.
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